Volleyball: BR Volleys - Mega-Stimmung im Volleyballtempel

Montag, 10. April 2017


Die BR Volleys haben sich am Samstagabend zwei Matchball-Spiele zum Finaleinzug um die Deutsche Meisterschaft gesi­chert. Das ers­te Playoff-Halbfinale gegen die United Volleys Rhein-Main ent­wi­ckel­te sich zu einem packen­den Duell zwei­er eben­bür­ti­ger Mannschaften, des­sen Endergebnis von 3:0 (33:31, 25:23, 25:17) wesent­lich deut­li­cher klingt, als es der Spielverlauf letzt­lich war. Nur zu gern wür­de der Deutsche Meister auf dem Weg zur Titelverteidigung schon am Ostersonntag in Frankfurt die­se "best of three"-Serie für sich entscheiden.

Keine Überraschungen gab es an die­sem Abend in der Startformation von Cheftrainer Roberto Serniotti zu ver­mel­den. Der Italiener ver­trau­te auf den form­star­ken Carroll sowie Kromm, Schott, Okolic, Vigrass, Zhukouski und Libero Perry.

Aus einer zunächst wack­li­gen Annahme um den Australier resul­tier­te ein frü­her Rückstand (5:8). Aber mit den Flatter-Aufschlägen von Youngster Ruben Schott kämpf­ten sich die Berliner so lang­sam in den ers­ten Satz (10:11). Kapitän Robert Kromm kam auch all­mäh­lich auf Betriebstemperatur und sorg­te nach dem ver­schenk­ten Danke-Ball von Aciobanitei für den Ausgleich (12:12). Im Gleichschritt ging es Richtung Satzende bis Schott nach Abwehr von Perry ful­mi­nant für das Break und die Initialzündung sorg­te (19:17). Nun zogen die BR Volleys davon und erspiel­ten sich vier Satzbälle (24:20). Die jun­gen Wilden aus Frankfurt war­fen sich aber fort­an in jeden Ball und grif­fen mit viel Selbstvertrauen an, wäh­rend den Serniotti-Schützlingen die letz­te Konsequenz fehl­te (24:24) Nach ins­ge­samt elf Satzbällen erlös­te Okolic sein Team und die Fans - der so wich­ti­ge Durchgang eins blieb in der Hauptstadt (33:31).

Die Abwehrschlacht aus der Endphase des ers­ten Spielabschnitts setz­te sich nun fort. Die Hauptschiedsrichterin Ute Fischer hat­te kei­nen leich­ten Job und so mach­te sich bei all den umkämpf­ten Ballwechseln Hektik auf bei­den Bänken breit (8:7). Der Hauptstadtclub hat­te sich wei­ter­hin Aciobanitei als Schwachpunkt in der Annahme aus­ge­schaut, aber Kromm und Co lie­ßen, anders als noch in der Champions League, den letz­ten Druck im Aufschlag ver­mis­sen (15:16). Kurzzeitig zogen die Berliner das Tempo an (20:17), wur­den jedoch erneut von den Uniteds ein­ge­fan­gen, als der ein­ge­wech­sel­te Tulley sei­nen aus­tra­li­schen Landsmann Carroll block­te (21:21). Dann erwies sich die Einwechslung von Steven Marshall als Glücksgriff, sein Aufschlag bescher­te das Break (23:21). Erst ver­wan­del­te Carroll die Linie her­un­ter und ließ sei­nen Coach zum kur­zen Jubellauf anset­zen, dann voll­streck­te Schott zur 2:0-Satzführung, wor­auf­hin Manager Niroomand ener­gisch bei­de Fäuste ball­te (25:23).

Der Abnutzungskampf setz­te sich fort, nur dass die­ses Mal die BR Volleys ganz zur Freude des "7. Mann" vor­leg­ten (8:4). Wieder schnup­per­ten die Gäste von Trainer Michael Warm am Ausgleich, nach­dem Kapitän Dünnes die längs­te Rallye des Abends über­legt abschloss (11:9). Perry ent­fach­te mit sei­nen Abwehraktionen immer wie­der Szenenapplaus, wäh­rend Routinier Bauer es auf der ande­ren Netzseite ver­stand, die Stimmung mit kra­chen­den Schnellangriffen abzu­küh­len (16:12). Der Serbe Okolic, der sich in den letz­ten Wochen zur unver­zicht­ba­ren Stütze ent­wi­ckelt hat, block­te dann gleich zwei­fach zur Vorentscheidung (21:14). Der Widerstand der Uniteds war end­lich gebro­chen und ein Aufschlagfehler von Dünnes been­de­te ein zeit­wei­se zähes Volleyballspiel zuguns­ten des Deutschen Meisters (25:17).

United-Zuspieler Jan Zimmermann hader­te nach dem Spiel mit den ver­pass­ten Gelegenheiten: "Der Frust sitzt heu­te schon tief. Am Ende ent­schei­den immer Kleinigkeiten. Wir ver­pas­sen dann eine Chance, einen Ball und das trotz unse­rer Wahnsinns-Abwehr. Gut ist, dass wir Playoffs spie­len und dort jedes Match, anders als im CEV-Cup, von Null beginnt. Wir wer­den zuhau­se alles versuchen."

Auch Ruben Schott fand aner­ken­nen­de Worte für sei­ne Nationalmannschaftskollegen auf der ande­ren Netzseite: "Das Spiel lief, wie wir es erwar­tet hat­ten. Die fünf Sätze gegen Moskau hat­ten wir auch noch ein wenig in den Beinen. Frankfurt war ein­mal mehr in der Abwehr extrem stark und hat uns das Leben schwer gemacht. Wir konn­ten dann im drit­ten Satz bes­ser im Block zupa­cken und so domi­nie­ren. Jetzt wol­len wir schon in Frankfurt die­se Serie ent­schei­den." Am Ostersonntag (16. April um 16.00 Uhr) haben die BR Volleys in der Fraport Arena den ers­ten Matchball, um den Halbfinaleinzug per­fekt zu machen. Kurzentschlossene kön­nen sich unter www.7-mann.de noch bis mor­gen zur Fanfahrt ins Rhein-Main-Gebiet anmelden.