Peking 2022: Ergebnisse der Berliner Olympioniken

Mittwoch, 23. Februar 2022


Das Team Berlin war mit zehn Akteuren (7 Männer, 3 Frauen) in Peking vertreten. Diese gingen in drei Sportarten – Eiskunstlauf (3), Eisschnelllauf (3) und Eishockey (4) – an den Start. Für Claudia Pechstein waren es die achten Olympischen Spiele und für Paul Fentz (Eiskunstlauf), Michelle Uhrig (Eisschnelllauf), Jonas Müller, Marcel Noebels und Leonhard Pföderl (Eishockey) waren es nach Pyeongchang 2018 die zweiten Olympischen Spiele. Ihr Olympiadebüt feierten Minerva Hase/Nolan Seegert (Eiskunstlauf), Felix Rijhnen (Eisschnelllauf) und Mathias Niederberger (Eishockey).

Informationen/Ergebnisse – Berliner Olympioniken:

Jonas Müller, Mathias Niederberger, Marcel Noebels und Leonhard Pföderl
Eishockey Männer

Vier Jahre nach dem sensationellen Gewinn der olympischen Silbermedaille in Pyeongchang scheiterte das deutsche Eishockey-Team in Peking schon früh. In der Vorrunde gewann Team D von vier Spielen lediglich das gegen China mit 3:2. Demgegenüber verlor die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm gegen die USA (2:3), Kanada (1:5) und Slowakei (04). Damit verpasste der WM-Vierte von 2021 das Minimalziel – Viertelfinale. Sportdirektor Künast meinte: „Es war einfach nicht unser Turnier, das kann man ja nicht schönreden“. Der Berliner Marcel Noebels fügte an: „Wir setzen uns Ziele, und das Ziel war sicher nicht, so früh rauszufliegen. Ich hoffe, dass wir bei der WM wieder angreifen.“

Gold Finnland | Silber ROC | Bronze Slowakei

 

Paul Fentz – Eiskunstlauf
Team-Wettbewerb

Den Teamwettbewerb im Eiskunstlauf verpasste das Duo Nolan Seegert/Minerva Hase aufgrund eines positiven Corona-Tests von Nolan. Paul Fentz startete als erster deutscher Athlet vor der Eröffnungsfeier in diesen Wettkampf. Dabei kam er im Kurzprogramm Einzel Männer nur auf den neunten und damit letzten Platz. Zum Rocksong „Wire to wire“ ließ er die geplante Kombination aus vierfachem und dreifachem Toe-Loop aus, auch der dreifache Axel gelang nicht wie gewünscht. Als Grund für seine misslungene Peking-Vorstellung nannte er unmittelbar danach „Nervosität“. Das deutsche Team als insgesamt Neunter konnte sich nicht für das Finale der besten Fünf qualifizieren.

Gold ROC (vorbehaltlich) | Silber USA | Bronze Japan

 

Minerva Fabienne Hase/Nolan Seegert – Eiskunstlauf
Paarlauf

Nolan Seegert wurde bei der Ankunft in Peking positiv auf das Virus getestet und musste für 10 Tage in ein Quarantänehotel. Dort war kaum an ein intensives Training zu denken. Im Kurzprogramm zeigte das Paar bis auf ein Element alle geforderten Komponenten und erreichte mit dem 14. Platz das Finale. Nach mehreren Stürzen und abgebrochenen Hebungen fiel das Paar mit 149,69 Punkten auf den 16. Platz zurück. Nolan spürte die Spätfolgen seiner zehntägigen Corona-Quarantäne und war weder konditionell noch mental in der Lage, seine Partnerin wie gewohnt über das Eis zu führen. »Irgendwann ging es nicht mehr weiter. Es war schwer«, sagte Seegert. »Wir haben bis zum Schluss gekämpft, doch dann war irgendwann der Akku leer«, klagte auch Hase. »Es ist nicht das Günstigste, wenn man in Topform anreist und dann der Partner in die Quarantäne muss«.

Gold Sui Wenjing/Han Cong (China) | Silber Jewgenija Tarassowa/Wladimir Morosow (ROC) | Bronze Anastassija Mischina/Alexander Galljamow (ROC)

 

Claudia Pechstein – Eisschnelllauf
3.000 Meter

Bei ihrem ersten Start blieb sie über die 3.000 m wie erwartet ohne Medaille. Einen Tag nach ihrem Auftritt als deutsche Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier in Peking landete die (damals noch) 49 Jahre alte Berlinerin mit 4:17,16 Minuten auf dem 20. Platz. Für sie gab es dennoch Grund zur Freude. „Es werden wenige verstehen, dass ich mit dieser Platzierung noch strahlen kann. Aber das tue ich, weil ich ganz stolz darauf bin“, sagte die überglückliche Pechstein im Anschluss: „Es war ein Sieg für mich.“

Gold Irene Schouten (Niederlande) | Silber Francesca Lollobrigida (Italien) | Bronze Isabelle Weidemann (Kanada)

Massenstart
Beim Olympiadebüt Im Massenstart in Pyeongchang 2018 belegte Claudia Platz 13. Auch drei Weltcupsiege errang sie in dieser noch jungen Disziplin.
Im Halbfinale von Peking über 16 Runden überquerte Claudia als sechste die Ziellinie und qualifizierte sich somit für den Endlauf. Mit Startnummer 13 ging sie ins Finale und sicherte sich bei der zweiten Punktwertung drei Punkte. Am Ende belegte sie einen achtbaren neunten Rang. Damit endeten ihre achten Olympischen Spiele mit einem Erfolg.
„Seit 2002 laufe ich von Olympia zu Olympia. Zuletzt auch von Jahr zu Jahr. Eisschnelllauf ist mein Leben. Sport ist mein Leben“, betonte sie.

Gold Irene Schouten (Niederlande) | Silber Ivanie Blondin (Kanada) | Bronze Francesca Lollobrigida(Italien)

 

Michelle Uhrig – Eisschnelllauf
1.500 m
Mit einer Zeit von 2:00,20 Minuten belegte Michelle über 1.500 m der Frauen den 25. Platz unter 30 Starterinnen. Zehn Monate nach Operationen an beiden Knien als Folge eines Radunfalls war sie dennoch zufrieden mit ihrem Rennen. „Das war der beste Lauf der Saison, und das zum richtigen Zeitpunkt, zu den Olympischen Spielen. Besser hätte es nicht laufen können.“ sagte Michelle.

Gold Irene Wüst (Niederlande) | Silber Miho Takagi (Japan) | Bronze Antoinette de Jong (Niederlande)

Massenstart
Verheißungsvoll begann der Massenstart für Michelle. In der zweiten Punktwertung kam sie als zweite ins Ziel und errang damit zwei Punkte. Doch dann blieb sie mit ihren Skates an der Chinesin Dan Guo hängen und stürzte. Verzweifelt versuchte sie, wieder auf die Beine zu kommen, doch das Eis machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Letztlich kam Michelle als Elfte ins Ziel und verpasste damit das Finale.

Gold Irene Schouten (Niederlande) | Silber Ivanie Blondin (Kanada) | Bronze Francesca Lollobrigida (Italien)

 

Felix Rijhnen – Eisschnelllauf
5.000 m
Der Eisschnellläufer Felix Rijhnen belegte bei seinem olympischen Debüt im Finale über 5.000 Meter Rang 13. Felix, der in den vergangenen Jahren große Erfolge als Inlineskater gefeiert und als erster deutscher Skater den Berlin Marathon 2019 gewonnen hatte, beendete seinen Finallauf in Peking in 6:19,68 Minuten. Der schwedische Olympiasieger Nils van der Poel benötigte 6:08,84 Minuten.

Gold Nils van der Poel (Schweden) | Silber Patrick Roest (Niederlande) | Bronze Hallgeir Engebraaten (Norwegen)

Massenstart
Im Massenstart geht es nicht um die Zeit – sondern „Mann gegen Mann“. Das Finale der Männer in der Eisschnelllaufhalle „The Ice Ribbon“ fand ohne deutsche Eisschnellläufer statt. Felix konnte in den 16 Runden keine Punkte erlaufen. Er verpasste somit als 14. seines Halbfinales den Endlauf. Im Nachgang wurde er sogar wegen eines Regelverstoßes disqualifiziert.

Gold Bart Swings (Belgien) | Silber Jae Won Chung (Südkorea) | Bronze Seung Hoon (Südkorea)