Jugend trainiert“ wird 50!

Dienstag, 24. September 2019


Starkes Zeichen für den Schulsport und die sport­lichs­ten Talente Deutschlands! Jugend trai­niert für Olympia & Paralympics wird 50 – und über 12.000 Schülerinnen und Schüler haben Ende September das Jubiläum des größ­ten Schulsportwettbewerbs der Welt im Berliner Olympiastadion mit einer bun­ten Show gefei­ert. Mittendrin auch pro­mi­nen­te Olympiasieger, die ihre gro­ße Karriere einst mit „Jugend trai­niert“ began­nen: Michael Groß (Schwimmen), Heike Henkel (Hochsprung), Natascha Keller (Hockey), Jonas Reckermann (Beachvolleyball) und Britta Steffen (Schwimmen). Zu den zahl­rei­chen Gratulanten gehör­ten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Schirmherr des Bundeswettbewerbs ist, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Deutsche Bahn Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz und mit Heike Drechsler eine wei­te­re Olympiasiegerin. Direkt nach der Feier began­nen für 4.500 Schülerinnen und Schüler in zahl­rei­chen Sportstätten der Sportmetropole die Wettbewerbe des Herbst-Bundesfinales.

Unser Land hat ‚Jugend trai­niert‘ viel zu ver­dan­ken“, sag­te Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in sei­ner Ansprache. „Der Wettbewerb begeis­tert jun­ge Menschen für den Sport, weckt Freude an der Leistung, und wir wis­sen: Wenn der Funke erst mal über­ge­sprun­gen ist, blei­ben vie­le ihr Leben lang aktiv. ‚Jugend trai­niert‘ stärkt auch Schulgemeinschaften in ganz Deutschland. Das ist hier auf den Rängen zu sehen und zu hören. Nicht zuletzt bringt der Schulwettbewerb Talente ans Licht, baut Brücken in die Vereine und ebnet Wege in den Spitzensport“, so der Bundespräsident. „Und das Beste ist: Der Wettbewerb führt Sportler mit und ohne Behinderung zusam­men, sie ler­nen sich ken­nen, unter­stüt­zen sich gegen­sei­tig, sind für­ein­an­der da. Ich fin­de, die­ses Miteinander ganz ver­schie­de­ner Menschen, die­ser Zusammenhalt im Sport ist ein gro­ßes Vorbild für uns alle. Ich wün­sche mir jeden­falls mehr Teamgeist in der gan­zen Gesellschaft.“

Thomas Härtel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Schulsportstiftung, die „Jugend trai­niert“ ver­an­stal­tet, sag­te: „Auch nach 50 Jahren kom­men wie­der Schulmannschaften aus ganz Deutschland nach Berlin. ‚Jugend trai­niert‘ ist so erfolg­reich, weil Schülerinnen und Schüler als Teil einer Mannschaft ihre Schule und even­tu­ell sogar ihr Bundesland ver­tre­ten dür­fen und weil sport­li­che Kinder und Jugendliche in ihrer Begabung geför­dert wer­den und ler­nen, dass Leistung Spaß macht. Und wir sind stolz dar­auf, dass seit 2012 unter unse­rem Dach auch der Wettbewerb Jugend trai­niert für Paralympics einen fes­ten Platz hat.“

Das 50-jährige Jubiläum ist der rich­ti­ge Zeitpunkt, in die Zukunft zu blicken“

Seine Premiere fei­er­te Jugend trai­niert für Olympia am 26. September 1969: mit den Disziplinen Leichtathletik und Schwimmen, 1.600 Teilnehmern und einer Eröffnungsfeier im Berliner Olympiastadion. 50 Jahre spä­ter ist „Jugend trai­niert“ der größ­te Schulsportwettbewerb der Welt – mit jähr­lich rund 800.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die in 26 olym­pi­schen und para­lym­pi­schen Sportarten die bes­ten Schulen Deutschlands ermit­teln. „Mit der Jubiläumsfeier kehrt der größ­te Schulsportwettbewerb der Welt an sei­nen Ursprung im Olympiastadion zurück“, sag­te Thomas Härtel. „‚Berlin, Berlin, wir fah­ren nach Berlin‘ ist nach all die­sen Jahren immer noch die Botschaft, die zudem zeigt, dass der Wettbewerb immer noch leben­dig und attrak­tiv ist. Natürlich muss er sich wei­ter­ent­wi­ckeln. Das 50-jährige Jubiläum ist der rich­ti­ge Zeitpunkt, in die Zukunft zu bli­cken und auch neue Trendsportarten in den Blick zu nehmen.“

[Weitere Stimmen in geson­der­ter Meldung.]

JUBILÄUMS-SPLITTER

Wie vor 50 Jahren: Über 4.500 Schülerinnen und Schüler lie­fen wie bei der Eröffnungsfeier am 26. September 1969 ins Berliner Olympiastadion ein.

Olympisches Feuer: Die Olympiasiegerin Britta Steffen ent­zün­de­te wäh­rend der Jubiläumsfeier das olym­pi­sche Feuer.

Bewegungs- und Bildungsparcours: Von der Autogramm-Meile über den Motorik-Test bis zum Olympia-Quiz – auch im Stadionumlauf des Olympiastadions ging es am heu­ti­gen Montag hoch her. Der gro­ße Bewegungs- und Bildungsparcours mit über 30 Ständen lud alle Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen und Ausprobieren ein und infor­mier­te zu den Themen Sport, Ernährung, Gesundheit und beruf­li­che Orientierung.

Wir haben im Olympiastadion gewohnt!“ Kirsten Bellinger nahm als 15-Jährige für Bremen an der „Jugend trainiert“-Premiere 1969 teil. „Das war ein Abenteuer damals“, erzählt Kirsten Bellinger. „Wir sind mit dem Zug nach Hannover und von dort mit dem Flugzeug nach West-Berlin. Wir haben im Olympiastadion über­nach­tet – wie in einer Jugendherberge. Parallel lief sogar ein Bundesligaspiel, Hertha gegen Köln. Ein tol­les Erlebnis!“ 1969 ging sie als jun­ge Leichtathletin leer aus, gewann anschlie­ßend aber noch fünf Mal das Bundesfinale – als Lehrerin am Gymnasium Schwarzenbek (Schleswig-Holstein). Ihre Tischtennis-Talente qua­li­fi­zier­ten sich ins­ge­samt neun Mal für „Berlin“. Kirsten Bellinger: „Das Erlebnis ‚Jugend trai­niert‘ ist ein blei­ben­des. Es hat mich moti­viert, Sport zu machen, auch im Wettkampf. Zudem sind zahl­rei­che Freundschaften ent­stan­den. Das ver­su­che ich, mei­nen Schülerinnen und Schülern zu vermitteln.“

Premiere mit Olympiasiegerin: Die Mannschaft des Kölner Apostelgymnasiums ist zum ers­ten Mal beim Bundesfinale dabei. Das Team wird betreut von Franziska Löwe (ehe­mals Gude), die 2004 in Athen mit der deut­schen Hockey-Nationalmannschaft Gold gewann.

Flashmob-Finale: 250 Kinder der sport­be­ton­ten Grundschulen Berlins bil­de­ten das gro­ße Finale der bun­ten Jubiläumsfeier. Sie begeis­ter­ten mit einem Flashmob – einer bun­ten Tanz-Choreografie, die in Zusammenarbeit mit dem Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund ent­wi­ckelt wor­den war.

Jubiläums-Bus macht heu­te Station im Olympiastadion: Von 1961 bis 1974 kurv­te der Büssing D2U als typi­scher Doppeldecker-Linienbus durch West-Berlin, anschlie­ßend ging es auf gro­ße Fahrt. Er wur­de 1977 zum Hotelbus umge­baut und mach­te Halt am Nordkap und in Schottland, in Griechenland und in Marokko. Jetzt ist der über 50 Jahre alte „Langstrecken-Läufer“ Jubiläums-Bus für „Jugend trai­niert“. Im neu­en Look und im Rahmen der Kampagne „50 Jahre – 50 Orte“ rollt der sport­li­che „Millionär“ (rund 1,2 Mio. gefah­re­ne Kilometer) seit Mai 2019 bis Juli 2020 durch die gesam­te Republik. Im Inneren sind eine klei­ne Ausstellung und ein Mini-Kino ein­ge­rich­tet, die die Geschichte und Erfolge von „Jugend trai­niert“ zeigen.

50 Jahre – 50 Orte: Nicht nur heu­te und nicht nur im Berliner Olympiastadion – ein Jahr lang (bis Juli 2020) und an bun­des­weit 50 Orten, die für „Jugend trai­niert“ ste­hen, wird das gro­ße Jubiläum gefei­ert, ob in der Schule, auf der Skischanze oder mit einem Stadt-Event. Alle Orte, die auf unter­schied­li­che Weise (Austragungsorte, Erfolge etc.) mit „Jugend trai­niert“ ver­bun­den sind, wer­den zudem mit der „Jugend trainiert“-Jubiläumsplakette aus­ge­zeich­net. Am gest­ri­gen Sonntag erhielt Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn, die Jubiläumsplakette für den Berliner Hauptbahnhof, der ers­ter Anlaufpunkt für die Finalveranstaltungen in Berlin ist. Für das Herbstfinale kamen ges­tern rund 4.500 sport­li­che Talente mit und ohne Behinderung am Berliner Hauptbahnhof an.

Gemeinsam stär­ker! Großer Dank an alle Förderer und Partner

Unter dem Dach der Deutschen Schulsportstiftung wir­ken die 16 Kultusbehörden aller Länder, der DOSB und sei­ne am Bundeswettbewerb betei­lig­ten 16 Spitzenverbände sowie der Deutsche Behindertensportverband gemein­sam an der Planung und Durchführung von „Jugend trai­niert“ mit. Zudem unter­stüt­zen zahl­rei­che Unternehmen den größ­ten Schulsportwettbewerb der Welt, dar­un­ter Hauptsponsor Deutsche Bahn und Premium-Partner Lidl. Thomas Härtel: „Allen Partnern, die den Wettbewerb unter­stüt­zen, sei hier­mit gro­ßer Dank aus­ge­spro­chen. Ohne die lang­jäh­ri­ge Unterstützung von Bund, Ländern, Sportverbänden, der Sportmetropole Berlin als Austragungsort und unse­rer Sponsoren und Partner ist die Durchführung eines sol­chen Wettbewerbs in die­ser Größenordnung nicht denkbar.“

Deutsche Bahn enga­giert sich für den olym­pi­schen und para­lym­pi­schen Nachwuchs und unter­stützt 50. Jubiläum

Eine bunt gebran­de­te DB-Lokomotive mit dem Schriftzug „50 Jahre Jugend trai­niert für Olympia & Paralympics“ ist seit ges­tern (Sonntag, 22.09.2019) auf dem Streckennetz der DB unter­wegs. Unter dem Motto „Erreiche Deine eige­nen Ziele“ wur­de die Jubiläums-Lok der Baureihe 101 am Berliner Hauptbahnhof von Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn, Thomas Härtel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Schulsportstiftung, sowie der Olympiasiegerin Britta Steffen und dem Paralympicssieger Markus Rehm vor­ge­stellt. Die Jubiläums-Lok setzt ein sicht­ba­res Zeichen für die lang­jäh­ri­ge Partnerschaft der DB mit der Deutschen Schulsportstiftung und trägt damit gleich­zei­tig das gesell­schaft­li­che Engagement der DB bei „Jugend trai­niert“ in die Öffentlichkeit. Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn: „Wir sind sehr stolz dar­auf, heu­te die­se Lok auf die Reise zu schi­cken. Wir bli­cken auf eine lang­jäh­ri­ge Partnerschaft mit der Deutschen Schulsportstiftung zurück, in der wir aktiv jun­ge sport­li­che Nachwuchstalente bei der Ausübung ihres Sports inner­halb der Wettbewerbe unter­stüt­zen. Außerdem ist die An- und Abreise mit der Bahn für die Athletinnen und Athleten aus ganz Deutschland gleich­zei­tig auch ein Thema des Klimaschutzes.“

ZAHLENDATENFAKTEN

800.000: „Jugend trai­niert“ ist mit pro Jahr rund 800.000 Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung der welt­größ­te Schulsportwettbewerb.

16 Bundesländer: Athletinnen und Athleten aus allen Bundesländern neh­men an den Wettbewerben teil.

26 Sportarten: Derzeit wer­den in 19 olym­pi­schen und sie­ben para­lym­pi­schen Sportarten die bes­ten Schulen Deutschlands ermittelt.

3 Finals: In jedem Jahr wer­den drei Bundesfinals mit unter­schied­li­chen Sportarten aus­ge­tra­gen: das Winterfinale (in Bayern/Baden-Württemberg), das Frühjahrsfinale (in Berlin) und das Herbstfinale (in Berlin).

10.000: Die Deutsche Bahn bringt jedes Jahr über 10.000 Teilnehmende aus dem gesam­ten Bundesgebiet zu den drei Finalveranstaltungen.

30.000.000: 30 Millionen Schülerinnen und Schüler nah­men ins­ge­samt in den ver­gan­ge­nen 50 Jahren teil.

DIE GESCHICHTE VONJUGEND TRAINIERT

1969: Am Freitag, 26. September 1969, star­ten in den Disziplinen Leichtathletik und Schwimmen 1.600 Sportlerinnen und Sportler aus elf Bundesländern erst­mals in das Abenteuer Jugend trai­niert für Olympia. Mit Sonderzügen geht es nach Hamburg, Hannover und München, von dort wei­ter mit dem Flieger nach West-Berlin. Am nächs­ten Tag fin­den dann die Eröffnungsfeier und die Wettkämpfe in der Schöneberger Schwimmhalle und dem Olympiastadion statt. „Nur wer einen lan­gen Atem hat, kann es zu etwas brin­gen. Im Laufen, im Schwimmen, auch im Beruf. Unser Sport braucht eine fri­sche Brise. Ich wün­sche Jugend trai­niert für Olympia vol­le Fahrt für den Schulsport“, sagt der dama­li­ge Stern-Chefredakteur Henri Nannen, des­sen Zeitschrift die Aktion mit ins Leben geru­fen hat. Im Berliner Sportpalast fin­den dann die Siegerehrungen, ein Quiz und das Torwandschießen mit dem ZDF-Moderator Wim Thoelke statt. Außerdem heißt es „Non Stop Dancing“ mit dem RIAS-Tanzorchester. Das Experiment Jugend trai­niert für Olympia ist geglückt – und der Startschuss für eine ein­ma­li­ge Erfolgsgeschichte.

1970: Neben Leichtathletik und Schwimmen sind bei der zwei­ten Auflage auch Gerätturnen und Volleyball dabei.

1972: Rund 145.000 Schülerinnen und Schüler neh­men bereits bun­des­weit teil – beim Finale in Berlin sind 4.500 Talente dabei.

1973: Erstmals Gliederung des Bundesfinales in Frühjahrs- und Herbstfinale.

1976: Erstes Winterfinale mit Skilanglauf als neun­te Sportart.

1980: 20. Finale in Berlin, bun­des­weit über 500.000 Teilnehmende.

1984: 15 Jahre „Jugend trai­niert“ mit über 5 Mio. Teilnehmenden seit 1969.

1990: 40. Bundesfinale in Berlin. Erstmals neh­men zwölf Mannschaften aus der DDR teil.

1991: 17 Schulmannschaften aus den fünf neu­en Bundesländern sind in Berlin am Start.

1994: 25-jähriges Jubiläum mit Festakt. 11 Mio. Teilnehmende seit 1969.

1995: Erstmals Anreise aller Schulmannschaften per Bahn. Beginn der Zusammenarbeit
mit der Deutschen Bahn.

1999: Gründung „Deutsche Schulsportstiftung“ – heu­ti­ger Träger des Wettbewerbs. Der
Bundeswettbewerb ist der größ­te Schulsportwettbewerb der Welt.

2004: Spitzensportlerinnen und -sport­ler mit eige­ner „Jugend trainiert“-Vergangenheit über­neh­men Patenschaften für ein­zel­ne Sportarten, dar­un­ter Natascha Keller und Timo Boll.

2010: Erste Pilotveranstaltung von Jugend trai­niert für Paralympics.

2012: Erstes gemein­sa­mes Bundesfinale von Jugend trai­niert für Olympia und Jugend trai­niert für Paralympics, wobei die Deutsche Bahn als Hauptsponsor bei­der Wettbewerbe auftritt.

2018: Einrichtung einer Geschäftsstelle der Deutschen Schulsportstiftung im Olympiapark Berlin. Vereinbarung zwi­schen der Deutschen Schulsportstiftung und dem Deutschen Behindertensportverband über die Zusammenführung der bei­den Wettbewerbe Jugend trai­niert für Olympia und Jugend trai­niert für Paralympics zu einem Schulsportwettbewerb.