Mental stark und gelassen bleiben in herausfordernden Zeiten

Tipps für den Sportleralltag

 

Informiert blei­ben, jedoch bewusst und gezielt

Seriöse Fakten kön­nen Ängste min­dern sowie Sicherheit und Orientierung geben. Nutze dafür ver­trau­ens­wür­di­ge Informationsquellen wie etwa Hinweise des Bundesgesundheitsministeriums, des Robert Koch-Instituts oder der Weltgesundheits-organisation. Checke die Nachrichten nur so oft wie es dir gut­tut und nimm dir zum Abschalten auch mal regel­mä­ßi­ge Informationspausen.

Vermeide exzes­si­ven Medienkonsum. Pushnachrichten auf dem Handy oder stän­dig lau­fen­de Nachrichtensendungen kön­nen Stress ver­ur­sa­chen und Sorgen verstärken.

 

Halte eine Tagesstruktur und Routinen ein

Struktur hilft gegen Chaos, gibt Sicherheit und stärkt in Stresssituationen. Unsere Tagesstruktur gleicht einer Routine: also nicht im Pyjama blei­ben und das Training schlei­fen las­sen, son­dern wie immer auf­ste­hen, sich anzie­hen, etwas ange­passt die übli­chen Essens-, Schlafens-, Arbeits-, Sport- oder Lernzeiten einhalten.

 

 

 

Plane dei­nen Tag mög­lichst genau und sor­ge gut für dich

Versuche dei­ne Tagesstruktur und dei­nen Trainingsplan mög­lichst gut an die aktu­el­le Situation anzu­pas­sen. Geplantes Handeln beugt Kontrollverlust und Hilflosigkeit vor und du hast das Gefühl eine Situation aktiv gestal­ten zu kön­nen. Achte dabei auf aus­rei­chend Schlaf, aber auch nicht zu viel, ernäh­re dich gesund, ver­su­che regel­mä­ßig etwas fri­sche Luft und im bes­ten Fall Sonne zu schnap­pen und pla­ne auch Aktivitäten ein, die dir Spaß machen und dir gut­tun. Meide schäd­li­che Strategien, wie den Konsum von Alkohol, um dei­ne Gefühle zu regu­lie­ren. So sorgst du gut für dich, was Stress abbaut und dein Immunsystem stärkt.

 

 

Akzeptiere die Komplexität der Situation

Eine anneh­men­de Haltung für die aktu­el­le Situation zu ent­wi­ckeln, hilft Dir dabei, Energie für ande­re Bereiche frei­zu­set­zen und zwar für die Bereiche, auf die du Einfluss neh­men kannst. Dadurch kannst Du dich schritt­wei­se von belas­ten­den, nicht steu­er­ba­ren Gedanken lösen und mehr den Fokus dar­auf rich­ten, was aktu­ell gera­de mög­lich und kon­trol­lier­bar ist.

 

 

 

Erkenne nega­ti­ve Gefühle an und stär­ke posi­ti­ve Gefühle

Positiv den­ken! Das klingt erst­mal nach einem abge­grif­fe­nen Ratschlag. Jeder wird in der der­zei­ti­gen Situation Gefühle von Unsicherheit, Überforderung, Stress und Sorgen ken­nen, das sind ganz nor­ma­le Reaktionen und manch­mal kann es hel­fen, sich dar­über aus­zu­tau­schen und zu mer­ken, dass man gera­de nicht allei­ne damit ist und wir welt­weit alle „in einem Boot sit­zen“. Hilfreich kann es sein, die­se Gefühle anzu­er­ken­nen und sich selbst zuzu­ge­ste­hen. Gleichzeitig kannst du dir aktiv vor­neh­men, dich nicht zu sehr in nega­ti­ve Gefühle hin­ein­zu­stei­gern, son­dern dich statt­des­sen beson­ders auf Gedanken, Erlebnisse und Aktivitäten zu kon­zen­trie­ren, die posi­ti­ve Gefühle aus­lö­sen. Das kön­nen ganz ein­fa­che Alltagsdinge sein wie etwa der Kaffee am Morgen, gutes Wetter, eine erfolg­rei­che Trainingseinheit, schö­ne Musik oder ein Anruf bei alten Freunden. Um den acht­sa­men und posi­ti­ven Blick zu schu­len, kann es z.B. hilf­reich sein, sich am Abend drei Dinge zu notie­ren, die am Tag gut gelau­fen sind.

 

Besinne Dich auf dei­ne Ressourcen und Stärken 

Ressourcen hel­fen, Krisensituationen durch­zu­ste­hen. Innere Ressourcen sind alles, was du an posi­ti­ven Erfahrungen in dei­nem Leben gemacht hast, alle Probleme, die du schon über­wun­den und gelöst hast, dei­ne Stärken und Talente, alles, was an Fähigkeiten, Neigungen etc. vor­han­den ist. Ressourcen sind Kraftquellen. Aktiviere und nut­ze diese.

 

 

 

Mach das Beste aus der Situation

Versuche neben all den Unsicherheiten auch mal den Fokus dar­auf zu rich­ten, wel­che wenn auch klei­nen Vorteile die aktu­el­le Situation für dich viel­leicht brin­gen könn­te z.B. noch mehr Zeit zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele und dadurch viel­leicht eine ver­bes­ser­te Chance, Normwerte zu errei­chen… oder auch wel­che posi­ti­ven Nebeneffekte durch die neue Situation gera­de ent­ste­hen wie eine Entschleunigung, mehr Zeit mit der Familie oder das Erledigen von Dingen, die schon län­ger lie­gen geblie­ben sind.

 

Nimm dir Zeit für eine Neuorientierung und Entscheidung

Für eini­ge Sportler und Sportlerinnen unter euch soll­ten es viel­leicht die letz­ten olym­pi­schen Spiele wer­den, man­che haben auch schon Pläne für die Zeit danach gemacht, haben schon einen Job, Studienplätze oder ande­re Vereinbarungen mit der Familie getrof­fen oder einen Wohnortwechsel geplant. Nimm dir Zeit für die nun anfal­len­den Entscheidungen durch die ver­scho­be­nen Olympischen Spiele, wäge gut ab und sprich mit engen Vertrauten und auch ger­ne unter Schweigepflicht mit uns darüber.

 

 

Du bist nicht allein – nut­ze Unterstützungsmöglichkeiten und tau­sche dich aus

Am OSP Berlin betreu­en die Arbeitsbereiche Laufbahnberatung und Sportpsychologie ganz regu­lär alle Kaderbereiche wei­ter, nur eben jetzt online. Nutze als Kaderathlet ger­ne unse­re Serviceangebote. Die Kontaktmöglichkeiten fin­dest du auf unse­rer Homepage.

Sportpsychologisch kann z.B. die Arbeit mit einem Performance Profile moti­vie­ren und hilf­reich sein. Du erstellst eine Liste mit Fähigkeiten, die du brauchst, um an die maxi­ma­le Leistungsfähigkeit in der jewei­li­gen Sportart ran­zu­kom­men, schätzt ein, wo du aktu­ell stehst und kannst dann ablei­ten, an wel­chen der Themenbereiche du genau jetzt trotz allem arbei­ten kannst. Sportpsychologische Trainingsmöglichkeiten bestehen wei­ter­hin in Visualisierungs-, Konzentrations-, Entspannungs-  oder Aktivierungsübungen. Und wenn die Ereignisse es lang­sam wie­der zulas­sen, kann auch die Wettkampfvorbereitung wie­der in den Vordergrund rücken. Hierzu bie­ten wir ger­ne Unterstützung an.

 

Bleib in Bewegung und wer­de krea­tiv – die Road to Tokio 2021 beginnt heute

Regelmäßige Bewegung wirkt sich, wis­sen­schaft­lich nach­ge­wie­sen, posi­tiv auf unse­re Psyche aus und beugt Ängsten und Depressionen vor. Werde krea­tiv dabei, wie dein Trainingsalltag auch mit Einschränkungen oder auf engem Raum mög­lich ist. Vielleicht kannst du mit dei­ner Trainingsgruppe auch online zusam­men trai­nie­ren oder ihr könnt euch Gruppenziele ste­cken. Videos im Internet kön­nen zusätz­li­che Anregungen und Trainingsprogramme lie­fern. Jeder Muskelkater ist jetzt ein Erfolg und bringt dich wei­ter in Richtung Tokio 2021!

 

 

In Kontakt blei­ben, Vorbild sein und ein­an­der helfen

Verbundenheit in der Familie oder dem Freundeskreis kann Halt geben und der Austausch über Sorgen, Gefühle und den prak­ti­schen Umgang mit der Krise, kann enorm ent­las­ten und Stress redu­zie­ren. Nutze dafür auch Videoanrufe über Smartphone oder Computer, sofern mög­lich. Das hilft, das Gefühl von Nähe zu ver­stär­ken. Als Sportler und Sportlerinnen, aber auch als gesam­tes Sportsystem ste­hen wir im Fokus und haben eine Vorbildfunktion. Lasst uns die­se Verantwortung gemein­sam über­neh­men und lasst uns auch in Krisenzeiten umein­an­der küm­mern und uns gegen­sei­tig unterstützen.