Aktionstag „Jugend trainiert“ voller Erfolg

Donnerstag, 01. Oktober 2020


Schulsport-Aktionstag voller Erfolg: „Sensationell, was die Schüler und Lehrer zwischen Flensburg und Garmisch auf die Beine gestellt haben“

Erstmals in der Geschichte von Jugend trainiert für Olympia & Paralympics haben am 30. September mehr als 235.000 Schülerinnen und Schüler aus 1.273 Schulen gemeinsam ein starkes Zeichen für den Schulsport gesetzt und auf die Bedeutung von Sport und Bewegung im schulischen Alltag hingewiesen.

„Die Begeisterung der Schülerinnen und Schülern bei der sportlichen Betätigung und der verantwortungsvolle Umgang mit den Hygieneregeln zeigen, dass Schulsport trotz Corona-Einschränkungen auf allen Ebenen möglich ist“, sagte Dr. Thomas Poller, neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Schulsportstiftung (DSSS), die Jugend trainiert für Olympia & Paralympics veranstaltet. „Es macht Mut, in kleinen Schritten auch wieder zum Wettbewerb Jugend trainiert für Olympia & Paralympics zurückzukehren. Herzlichen Dank an die Sportlehrkräfte, die mit ihrem großen Engagement und ihrer Kreativität an den Schulen maßgeblich zum Erfolg des Aktionstages beigetragen haben.“

Mit den Olympiasiegern Robert Harting (Diskus) und Sebastian Brendel (Kanu) und Goalball-Europameister Michael Dennis besuchten gleich drei Spitzensportler stellvertretend die Moabiter Grundschule in Berlin. „Sensationell, was die Schüler und Lehrer zwischen Flensburg und Garmisch heute auf die Beine gestellt haben. Ohne den Schulsport und Jugend trainiert für Olympia & Paralympics würden wir in zehn Jahren Kinder haben, die keine Rolle vorwärts können – oder den Unterschied zwischen Aufgeben und Weitermachen nicht mehr gelehrt bekommen“, sagte Robert Harting. Der Olympiasieger, der als Botschafter von „Jugend trainiert“-Hauptsponsor Deutsche Bahn in kleinen Wettbewerben gegen zahlreiche Schülerinnen und Schüler antrat, gestand: „In der vierten Klasse habe ich beim Hüftaufschwung mal eine Drei bekommen. Jetzt, mit 35, habe ich den Bewegungsablauf verstanden und kann es endlich – weil ich auf dem Spielplatz mit den anderen Muttis geübt habe, während die Kinder im Sand gespielt haben.“

Kanu-Ass Sebastian Brendel, Botschafter des „Jugend trainiert“-Partners AOK Nordost, absolvierte mit den Berliner Kindern Bewegungs- und Koordinations-Übungen. „Viele haben das heute super gemacht. Man hat aber auch gesehen, wie wichtig der Schulsport im Lehrplan ist. Meine Kinder sind sieben und zehn Jahre alt. Ich erlebe tagtäglich, welche Bedeutung der Schulsport hat“, sagt Brendel und macht mit Blick auf Robert Harting grinsend klar: „Also, ich hatte in Sport immer eine Eins. Beim Hüftaufschwung habe ich aber ganz gern einmal gefehlt.“

Prof. Dr. Nils Neuber: „Lernen und Bewegung gehören zusammen“

„Der Schulsport ist ein zentraler Baustein einer zeitgemäßen Schulkultur“, sagt auch Prof. Dr. Nils Neuber, Institutsdirektor Sportwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Der Sportpädagoge erklärt: „Die wissenschaftliche Befundlage ist eindeutig: Lernen und Bewegung gehören zusammen. So lassen sich kognitive Fähigkeiten durch einfache Bewegungsspiele leicht beeinflussen. Und sie machen den meisten Kindern und Jugendlichen auch noch Spaß!“

Bundesweit haben sich über 235.000 Schülerinnen und Schüler an 1.273 Schulen am Aktionstag beteiligt. Von Yoga in Berlin, über Zumba in Mainz bis zum Schul-Crosslauf in Magdeburg oder dem Basketball-Abzeichen in Hagen – nie war „Jugend trainiert“ vielfältiger als am heutigen Tag. „Schulsport – aber sicher“, lautete das Motto von „Jugend trainiert“ – gemeinsam bewegen. An zahlreichen Schulen machten sich auch Politiker*innen und Sportler*innen persönlich ein Bild von der sportlichen Vielfalt in der Region und der Kreativität der Schulen.

Unterstützt wurde der Aktionstag von den Kultusministerien der Länder, den an „Jugend trainiert“ beteiligten Sportverbänden und vom Deutschen Sportlehrerverband. Jugend trainiert für Olympia & Paralympics ist mit 800.000 Teilnehmenden pro Jahr der größte Schulsportwettbewerb der Welt. Derzeit können nur vereinzelt wieder Wettbewerbe veranstaltet werden.

Weitere Stimmen

Dr. Susanne Eisenmann, Kultusministerin Baden-Württemberg und Vorsitzende der Stiftungsversammlung der Deutschen Schulsportstiftung: „Der Schulsport leistet im Sinne einer ganzheitlichen Bildung und Erziehung einen unverzichtbaren Beitrag, indem er die körperliche, geistige und emotionale Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler unterstützt und fördert. Sportliche Wettkämpfe in den Schulen fördern das Leistungs- und Sozialverhalten junger Menschen. Das zeigt sich ganz besonders bei ‚Jugend trainiert‘. Denn es gilt, sein Bestes zu geben und Werte wie Bewegung und Verständigung zu vermitteln. ‚Jugend trainiert‘ ist hier durch nichts zu ersetzen.“

Hildegard Röder, Schulleiterin der Johann-Hinrich-Wichern-Schule Wiesbaden: „Der Aktionstag war eine Initialzündung. Durch ‚Jugend trainiert‘ haben wir so viele Anregungen bekommen, dass wir einen Tag wie heute zukünftig sicher wieder anbieten werden.“

Iris Loch, Sportlehrerin an der Maria-Ward-Schule in Mainz: „Vielen Dank an die Deutsche Schulsportstiftung für diese Aktion. Es hat Spaß gemacht, sich mal wieder um etwas Positives zu kümmern, gerade in dieser Zeit. Wir haben heute zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal eine angeleitete ‚Bewegte Pause‘ durchgeführt.“