CHAMPIONS 2017

Montag, 11. Dezember 2017


Claudia Pechstein, Patrick Hausding, die BR Volleys und Bob Hanning sind Berlins CHAMPIONS 2017. Über 2.000 Gäste fei­er­ten auf emo­tio­na­ler Gala am heu­ti­gen Samstag Berlins Sportler des Jahres / Sonderpreise für Jan Kretzschmar und Eduard Gutknecht

Große Emotionen und gro­ße Sportler: Über 2.000 Gäste fei­er­ten im Estrel die CHAMPIONS 2017 mit ste­hen­den Ovationen. Die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und Wasserspringer Patrick Hausding sind Berlins Sportler des Jahres 2017. Zur Mannschaft des Jahres kür­ten die Berlinerinnen und Berliner gemein­sam mit den Hauptstadt-Medien die BR Volleys. In der Kategorie „Trainer/Manager“ gewann Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, der auch die A-Jugend des Vereins trai­niert. Bereits zum ach­ten Mal freut sich Claudia Pechstein über die prestigeträchtige
Auszeichnung – das schaff­te vor ihr noch nie­mand in der Sportmetropole. Die 45-jährige Eisschnellläuferin konn­te nicht vor Ort sein. Sie ist in den USA – und berei­tet sich auf die Olympischen Winterspiele vor. Ihre sieb­ten! Die 45-Jährige ist damit die ers­te Deutsche, die an sie­ben Olympischen Winterspielen teil­nimmt. Mit neun Medaillen, davon fünf gol­de­nen, ist die schnel­le Berlinerin zudem auch die erfolg­reichs­te deut­sche Winter- Olympionikin aller Zeiten. Claudia Pechstein, die zuletzt 2006 zur Berliner Sportlerin des Jahres gewählt wor­den war, grüß­te mit einer Videobotschaft und Handkuss aus Salt Lake City: „Ganz herz­li­chen Dank! Es freut mich ganz beson­ders, nach so vie­len Jahren mal wie­der ganz oben auf dem Treppchen zu ste­hen. Und ich wür­de mich freu­en, wenn Ihr mir alle wei­ter fest die Daumen drückt auf dem Weg zu mei­nem gro­ßen Ziel – den sieb­ten Olympischen Spielen.“

Auf Platz zwei bei der CHAMPIONS-Wahl 2017 folgt Deutschlands bes­te Karatekämpferin Duygu Bugur, die im Frühjahr EM-Silber hol­te. Den drit­ten Rang beleg­te dies­mal die Vorjahressiegerin: Bogenschützin Lisa Unruh, die WM-Silber mit der Mixed-Staffel und Gold bei den World Games gewann.

Zur abso­lu­ten Weltspitze gehört auch Wasserspringer Patrick Hausding. Bei der WM in Budapest gewann der 28-jährige Berliner in die­sem Jahr Silber vom Drei-Meter-Brett und sprang zudem vom Turm mit Sascha Klein zu Bronze. Bei der CHAMPIONS-Wahl tri­um­phier­te Patrick Hausding nach sei­nem Sieg 2010 damit zum zwei­ten Mal. „Ich freue mich rie­sig, dass mich die Berlinerinnen und Berliner und die Sportjournalisten zum Sportler des Jahres gewählt haben. Das ist ein wirk­lich tol­ler Jahresabschluss. Mit der Gala beginnt heu­te die Genussphase des Jahres“, jubel­te Patrick Hausding. „Die Wahl ist eine sehr pres­ti­ge­träch­ti­ge Angelegenheit. Man hat nur eine Chance, wenn man über Jahre kon­stant gute Leistungen bringt. Das hono­rie­ren die Leute. Nach 2010 ist es mei­ne zwei­te Auszeichnung – und das mit mei­ner Sportart! Da ste­hen ja in jedem Jahr wirk­lich her­aus­ra­gen­de Persönlichkeiten aus zum Teil viel popu­lä­re­ren Sportarten zur Wahl. Dass ich mich da als Wasserspringer vorn rum­tum­meln kann, macht mich sehr stolz.“

Platz zwei sicher­te sich bei den Männern dies­mal Lukas Dauser. Der Turner hat im April bei der EM in Rumänien über­ra­schend Silber am Barren gewon­nen. Der drit­te Platz bei der dies­jäh­ri­gen Wahl des Berliner Sportlers des Jahres ging an Diskus-Ass Robert Harting, der unter ande­rem nach sei­nem Comeback WM-Sechster wur­de sowie bei der Team-EM im fran­zö­si­schen Lille mit der deut­schen Mannschaft Gold holte.

Wie im Vorjahr sind die BERLIN RECYCLING Volleys die Berliner Mannschaft des Jahres. Sportliche Höhepunkte waren in die­sem Jahr die Titelverteidigung in der Meisterschaft und der sen­sa­tio­nel­le Einzug ins Final Four der Champions League. „In einer Sportstadt wie Berlin zwei Mal in Folge die­se Auszeichnung zu bekom­men, ist eine rie­sen Ehre für uns“, sag­te Volleys-Kapitän Robert Kromm. „Jetzt wol­len wir den Abend ein­fach genie­ßen.“ Platz zwei bei der CHAMPIONS-Wahl ging an die Fußballer des 1. FC Union Berlin. Das Team hat im Sommer als Zweitliga-Vierter knapp den Aufstieg knapp ver­passt und spielt der­zeit wie­der oben mit. Rang drei beleg­ten die Handballer der Füchse Berlin, die es im EHF-Pokal und bei der Club-WM bis ins Finale schaff­ten und der­zeit in der DKB Handball- Bundesliga ganz vorn zu fin­den sind.

Nach 2007 und 2008 stand Bob Hanning in die­sem Jahr zum drit­ten Mal ganz oben auf dem CHAMPIONS-Treppchen. Bob Hanning ist noch immer bei­des – Manager und Trainer. Als Füchse-Geschäftsführer steht er wie kein ande­rer für den Aufschwung des Handballs in der Sportmetropole. Gleichzeitig trai­niert Bob Hanning noch höchst­per­sön­lich die A-Jugend der Füchse. „Der Preis ist etwas ganz beson­de­res, weil man sowohl von den Berlinerinnen und Berlinern als auch von den Journalisten gewählt wur­de“, freu­te sich Bob Hanning. Platz zwei der CHAMPIONS-Wahl 2017 ging an Kaweh Niroomand, Geschäftsführer der BERLIN RECYCLING Volleys. Auf den drit­ten Platz wähl­ten die Berlinerinnen und Berliner dies­mal Hertha-Trainer Pál Dárdai, der in den bei­den Vorjahren die Abstimmung gewon­nen hatte.

Jubeln konn­ten auch die Nachwuchs- CHAMPIONS. „Juniorsportler des Jahres 2017“ sind Gisèle Wender (Leichtathletik: 3. Platz Jugend-Weltmeisterschaften, 400m Hürden; Deutsche Jugendmeisterin, 400m Hürden), Moritz Wolff (Rudern: Junioren-Europameister, Einer; Junioren-Vizeweltmeister, Einer), Nico Naujock (Segeln: Jugend-Europameister, Laser Radial; 3. Platz Jugend-Weltmeisterschaft, Laser Radial) und Rudi Molleker (Tennis: TOP 10 der ITF Jugend-Weltrangliste; Teilnahme Hauptfeld ATP-Turnier in Hamburg).

Im Rahmen der Sportlerwahl wer­den tra­di­tio­nell auch zwei Sonderpreise verliehen:
„Mr. Wasserspringen“ Jan Kretzschmar, der nach über vier Jahrzehnten in Trainer-Rente geht, wur­de für sei­ne her­aus­ra­gen­den Leistungen und sein Engagement für den Spitzensport in Berlin mit dem von defen­do prä­sen­tier­ten Sonderpreis der Sportmetropole Berlin aus­ge­zeich­net. Patrick Hausding, Oliver Homuth, Simona Koch, Ditte Kotzian, Josephine Möller, My Phan, Anke Piper, Tobias Schellenberg, Nora Subschinski, Maria Kurjo – die Liste der Wasserspringerinnen und Wasserspringer, die Jan Kretzschmar zu Spitzenleistungen führ­te, ist lang. Noch beein­dru­cken­der ist indes sein ganz per­sön­li­cher Medaillenspiegel. Jan Kretzschmar gewann in sei­ner Trainerlaufbahn mit sei­nen Sportlerinnen und Sportlern ins­ge­samt 81 Mal Edelmetall bei gro­ßen internationalen
Meisterschaften: 68 Medaillen bei Europameisterschaften, zehn Medaillen bei Weltmeisterschaften und drei Medaillen bei Olympischen Spielen.

Auf Initiative der Novomatic AG und der Spielbank Berlin wur­de Eduard Gutknecht mit dem Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis aus­ge­zeich­net. Am 18. November 2016 war Eduard Gutknecht, der in Potsdam an der Fachhochschule für Sport und Management stu­diert und in Berlin unter ande­rem unter Ulli Wegner trai­niert hat, in London nach sei­nem Box-Kampf gegen George Groves in der Kabine zusam­men­ge­bro­chen. Die Ärzte stell­ten schwe­re Hirnverletzungen fest. Der im heu­ti­gen Kasachstan gebo­re­ne Deutsche wur­de ins künst­li­che Koma ver­setzt. Nach sechs Wochen Koma und neun Monaten Reha ist der ehe­ma­li­ge Profi-Boxer mitt­ler­wei­le wie­der zuhau­se. Doch auf Pflege wird er wohl sein Leben lang ange­wie­sen sein. Der ver­un­glück­te Sportler und sei­ne Familie ste­hen vor einer äußerst schwie­ri­gen Zukunft – auch finan­zi­ell. Der Manfred von Richthofen- Solidaritätspreis, der in die­sem Jahr zum vier­ten Mal ver­ge­ben wur­de und mit einer finan­zi­el­len Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro ver­bun­den ist, wur­de von Eduard Gutknechts Frau Julia ent­ge­gen­ge­nom­men. Die Gala im Estrel mit erst­klas­si­ger Unterhaltung und Tanz bis in den Morgen stand dies­mal unter dem Motto „Leichtathletik-EM Berlin 2018“. Durch den exklu­si­ven Abend führ­ten Silke Beickert und Matthias Killing.

Es war bereits die 39. Wahl der Berliner Sportler des Jahres. Neben der Publikumswahl hat wie im Vorjahr eine Expertenjury ent­schie­den. Die Ergebnisse aus Publikumswahl und Expertenjury flos­sen zu jeweils 50 Prozent ins Endergebnis ein.