Sportliche Erfolge im September

Freitag, 04. Oktober 2019


Bei inter­na­tio­na­len Meisterschaften im September 2019 über­zeug­ten ein­mal mehr die para­lym­pi­schen Sportlerinnen und Sportler mit zahl­rei­chen Medaillen und per­sön­li­chen Bestleistungen. So erran­gen Berliner Akteure ins­ge­samt sechs Medaillen, davon vier im Tischtennis und je eine im Schwimmen und Radsport. Nicht ganz zufrie­den mit dem Verlauf waren die Basketball- und Volleyballspieler, die vor­zei­tig aus ihren Turnieren ausschieden.

Hier die Ergebnisse im Einzelnen.

Basketball-Weltmeisterschaft

Nachdem die deut­sche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Shenzhen (China) bereits in der Vorrunde durch Niederlagen gegen Frankreich und die Dominikanische Republik über-raschend aus­ge­schie­den war, ging es in den anschlie­ßen­den Platzierungsspielen vor­ran­gig dar­um, die Teilnahme für eines der vier Olympia-Qualifikationsturniere im kom­men­den Jahr zu sichern. Dies wur­de durch Siege gegen Kanada, den Senegal und Jordanien geschafft. Damit schloss das Team von Bundestrainer Henrik Rödl die WM auf Rang 18 ab.

Im 16-er Kader die bei­den Alabatrosse Niels Giffey und Johannes Thiemann.

Moderner Fünfkampf-Weltmeisterschaft

Bei der Weltmeisterschaft in Budapest ver­pass­te Annika Schleu als Fünfte nur knapp Edelmetall im Einzel. Eine star­ke Teamleistung mit Janine Kohlmann und Rebecca Langrehr auf den Plätzen 14 und 19 wur­de mit Bronze belohnt. Es war ein Déjà-vu für Annika: wie bei der EM vier Wochen zuvor hol­te sie auch bei der WM den fünf­ten Platz. Zwar reich­te es nicht für Edelmetall wie noch im ver­gan­ge­nen Jahr, als sie in Mexico City noch Silber gewann. Dennoch konn­te die 29-Jährige nach dem Wettkampf zufrie­den über ein wei­te­res Spitzenresultat sein. Ihren ers­ten gro­ßen Sieg fei­er­te Volha Silkina aus Weißrussland vor Elena Micheli (Italien) und Kate French (Großbritannien). Annika Schleu bewies Konstanz und zeig­te gute Leistungen in allen Disziplinen: 18 Fecht-Siege, eine Zeit von 2:15,67 Minuten im Schwimmen (auf der Kurzbahn) und nur ein Abwurf am vor­letz­ten Hindernis im Reiten brach­te sie auf Rang 14 vor dem Laser-Run. Ein wei­te­res Mal konn­te sie sich auf ihre Laufstärke und Treffsicherheit ver­las­sen und arbei­te­te sich rasch an ihren Konkurrentinnen vorbei.

Unter den eige­nen Erwartungen im Einzel blie­ben die deut­schen Männer. Als Bester im Endklassement erreich­te Fabian Liebig den 18. Rang. Alexander Nobis schied im Halbfinale aus. Somit war für die Männer das Staffelgold (nicht-olympische Disziplin) mit Alexander Nobis und Patrick Dogue das bes­te Resultat.

Para-Radsport-Weltmeisterschaft

Im nie­der­län­di­schen Emmen fan­den die Para-Radsport-Weltmeisterschaften auf der Straße statt. Insgesamt gewan­nen die deut­schen Fahrerinnen und Fahrer acht Gold-, acht Silber- sowie drei Bronzemedaillen. Das Rennen der Männer der Klassen C1 mit Pierre Senska ging über neun Runden. Insgesamt wur­den 66,6 Kilometer gefah­ren. Trotz eines Sturzes gelang es Pierre, den Anschluss an das Spitzenfeld zu fin­den und gewann Silber. Zuvor beleg­te er im Zeitfahren den ach­ten Platz.

   

Para-Schwimmen-Weltmeisterschaft

Die deut­sche Para-Schwimm-Nationalmannschaft gewann bei den Weltmeisterschaften in London ins­ge­samt sechs Medaillen und stell­te zudem zwei 2 Europarekorde und 14 Deutsche Rekorde auf. Von den 15 Schwimmern schaff­ten es 14 in min­des­tens ein WM-Finale und elf davon waren Erststarter bei einer WM.

Hier die Ergebnisse der Berliner Starter:

Elena Krawzow

Sie gehört zu den drei Goldmedaillen-Gewinnern vom Team Deutschland. Die 25-Jährige gewann über 100 Meter Brust in der Startklasse S12. Nach 1:13,62 Minuten schlug sie an – ein neu­er Rekord bei Weltmeisterschaften. Über die 50 Meter Freistil ver­pass­te Elena die Bronzemedaille um nur drei Hundertstel und über 100 Meter Freistil wur­de sie Achte in 1:02,45 Minuten.

Malte Braunschweig

Er war "DER Mann für Rekorde" im deut­schen Team. Vier Starts - vier deut­sche Rekorde in vier Disziplinen (100 Meter Freistil, 100 Meter Rücken, 100 Meter Schmetterling und 50 Meter Freistil). Seine bes­te WM-Platzierung war Rang neun über 100 Meter Rücken.

Justin Kaps

Dem WM-Neuling gelang eben­falls in sei­nem ers­ten Rennen im Londoner Aquatics Center der Einzug in die Top-8 der Welt. Er schwamm im Vorlauf über 400 Meter Freistil in der Startklasse S10 per­sön­li­che Bestzeit und ver­bes­ser­te die­se im Finale um mehr als zwei Sekunden auf 4:18,29 Minuten. Damit beleg­te er einen star­ken fünf­ten Platz.

Marlene Endrolath

Sie stell­te eben­falls drei per­sön­li­che Bestleistungen auf: über 100 Meter Brust wur­de sie bei ihrer ers­ten WM-Teilnahme star­ke Vierte in der Startklasse S13 und schwamm im Endlauf mit 1:21,06 Minuten eine neue per­sön­li­che Bestzeit. Über 100 Meter Schmetterling blie­ben die Uhren bei 1:10,88 Minuten ste­hen und sie lan­de­te im Finale auf Platz sie­ben. Bestmarke Nummer drei gelang ihr über 100 Meter Freistil, sie beleg­te damit den 14. Platz.

Mira Jeanne Maack

Die jüngs­te Teilnehmerin im deut­schen Team mit 15 Jahren wur­de gleich bei ihrer ers­ten WM-Teilnahme Sechste über 100 Meter Rücken  - und dies mit neu­em deut­schen Rekord. Auch über 400 Meter Freistil erreich­te sie mit Bestzeit (Verbesserung um vier Sekunden) und Deutschem Rekord das Finale und lan­de­te auf dem sieb­ten Platz. Über die 100 Meter Brust reich­te es in 1:54,68 Minuten zu Platz 12.  Auch über die 100 Meter Freistil unter­bot sie ihre bis­he­ri­ge Bestzeit deut­lich und beleg­te den 13. Platz und über 200 Meter Lagen Rang 16.

Para-Tischtennis-Europameisterschaft                                                                                           

Mit ins­ge­samt 13 Medaillen kehr­ten die Para-Tischtennisspieler von den Europameisterschaften aus dem schwe­di­schen Helsingborg zurück. Es war seit 2005 die erfolg­reichs­te Europameisterschaft. Auch Berliner über­zeug­ten mit ihren Leistungen und gewan­nen ins­ge­samt vier Medaillen: Stefanie Grebe, bereits Silbermedaillengewinnerin im Einzelwettbewerb, erhöh­te ihr Medaillenkonto um eine wei­te­re Silbermedaille. In der WK 6-8 mit Juliane Wolf und Corinna Hochdörfer gewan­nen sie ihr Halbfinale gegen die Norwegerinnen. Anschließend muss­ten sie sich dann aber im Finale den Polinnen geschla­gen geben. Große Gegenwehr leis­te­te das deut­sche Trio mit Florian Hartig, Dirk Hartmann und Maximilian Kröber im Finale der WK 11 gegen die top­ge­setz­ten Franzosen. Der erst 19-jährige Maximilian kämp­fe sich ins Spiel zurück und glich einen 0:2 Rückstand aus. Doch im fünf­ten Durchgang hat­te sein fran­zö­si­scher Gegenspieler die bes­se­ren Nerven und hol­te den Titel nach Frankreich. Dennoch schaff­te das Trio mit Silber einen his­to­ri­schen Erfolg, es war die ers­te Medaille für ein deut­sches Team in der WK11 über­haupt. In der WK 5 lief es am Finaltag für Jan Gürtler und Valentin Baus nicht wie erhofft. Sie unter­la­gen der Türkei im Halbfinale. Damit gelang den Türken die Revanche für das Halbfinal-Aus bei der EM 2017. Baus und Gürtler gewan­nen somit Team-Bronze. Es war für Jan Gürtler bereits die zwölf­te (!) Europameisterschaft.

 

Volleyball-Europameisterschaft

Die Volleyball-Europameisterschaft wur­den in einem "Vier-Länder-Turnier" in Frankreich, Slowenien, Belgien und den Niederlanden aus­ge­tra­gen. Der Vize-Europameister Deutschland star­te­te in Antwerpen mit zwei Niederlagen gegen Mitfavorit Serbien (0:3) und EM-Mitgastgeber Belgien (2:3). Anschließend gewann das Team von Bundestrainer Andrea Giani sei­ne Gruppenspiele klar mit je 3:0 Punkten gegen Österreich und die Slowakei. Aber im letz­ten Spiel folg­te die bit­te­re Niederlage mit 2:3 gegen das Team aus Spanien. In der k.o.-Runde gab es dann eine deut­li­che Leistungssteigerung gegen die Niederlande und das Match wur­de mit 3:1 gewon­nen. Im Viertelfinale traf das Team auf Weltmeister Polen. Ein 0:3 bedeu­te­te das Turnier-Aus und das Ziel, eine Medaille zu gewin­nen, war verfehlt.

Aus der Sportmetropole Berlin waren Moritz Reichert und Julian Zenger vom Deutschen Meister, BR Volleys, dabei.

 

Foto: Berliner Schwimmteam / Henschelmedia