"Nachwuchssportler des Jahres" und "Eliteschüler des Sports" geehrt

Dienstag, 24. Januar 2017


Jacob Schopf, Leonie Kullmann und Julia Büsselberg sind Berlins Nachwuchssportler des Jahres 2016
Wasser marsch! Bei der Wahl der Berliner Nachwuchssportler des Jahres tri­um­phie­ren wie­der Talente, die auf oder im Wasser erfolg­reich sind: Kanute Jacob Schopf, Schwimmerin Leonie Kullmann und Seglerin Julia Büsselberg wur­den am Montag, 23.01.,  im Bluemax Theater am Potsdamer Platz für ihre her­aus­ra­gen­den Leistungen im ver­gan­ge­nen Jahr geehrt. Ausgezeichnet wur­den zudem die Berliner Eliteschüler des Sports 2016: Patrick Kreisel (Wasserspringen), Frederik Johne (Rudern) sowie Olaf Roggensack (Rudern). Den Berliner Schulsportpreis erhielt die Carl-von-Linné-Schule aus Lichtenberg für ihre Siege im Tischtennis und Schwimmen beim bun­des­wei­ten Wettbewerb „Jugend trai­niert für Paralympics".
Er pad­delt allen davon und einer gro­ßen Karriere ent­ge­gen: Jacob Schopf ist Berlins Nachwuchssportler des Jahres. Mit star­ken Leistungen trug das 17-jährige Talent vom Köpenicker Kanu Club (KKC) zum Kanu-Erfolgsjahr 2016 bei und kam sei­nem Traum von Olympia 2020 damit wie­der ein Stück näher. Bei der Junioren- und U23-WM 2016 in Minsk fei­er­te Jacob Schopf den größ­ten Erfolg sei­ner noch jun­gen Karriere: Im dra­ma­ti­schen Finale im Kajak-Einer über 1.000 m ließ der Jüngste des Endrundenfelds den Briten Magnus Gregory und den Südafrikaner Jan van der Westhuizen dank eines star­ken Endspurts hin­ter sich und wur­de Junioren-Weltmeister. Auch im Kajak-Vierer pad­del­te er mit sei­nen Teamkollegen ins Finale und dort nur knapp an einer Medaille vorbei.
Wasser ist auch das Element der Zweitplatzierten, Nachwuchsschwimmerin Leonie Kullmann. Die 17-jährige Sächsin, die bei der SG Neukölln trai­niert, hat 2016 erreicht, wovon die aller­meis­ten in ihrem Alter nur träu­men kön­nen: Sie nahm an den Olympischen Spielen in Rio teil. Die Rio-Qualifikation für einen Staffelplatz hat­te Leonie Kullmann bei den German Open im Juli in Berlin per­fekt gemacht - über 200 m Freistil schlug sie in per­sön­li­cher Bestzeit als Erste an. Als jüngs­te Schwimmerin im deut­schen Team erreich­te sie in Rio mit der 4x200-Meter-Staffel den zwölf­ten Rang. Eine Medaille hol­te sie bei den Deutschen Schwimmmeisterschaften, wo sie über 200 m Freistil hin­ter Annika Bruhn und Sarah Köhler zu Bronze schwamm.
Auch die Drittplatzierte gilt in ihrer Sportart als eine der größ­ten Nachwuchs-hoffnungen und ist bei der Wahl der Berliner Nachwuchssportler des Jahres ein bekann­tes Gesicht: Seglerin Julia Büsselberg vom Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) erreich­te im Vorjahr Platz eins und knüpf­te anschlie­ßend naht­los an ihre Erfolge an. Im Laser 4.7 gewann die 16-Jährige wie schon 2015 die Young European Sailing (YES) in Kiel sowie Silber beim Laser Youth Easter Meeting in Malcesine (Italien). Hinzu kamen ein Europacup-Triumph und der ers­te Sieg bei den
Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften in Travemünde. Bei der Jugend-WM in Kiel-Schilksee segel­te Julia Büsselberg als ein­zi­ge Deutsche in die Top Ten.
So wer­den Berlins Nachwuchssportler des Jahres gewählt
Für eine Nominierung ist es wich­tig, dass die Athleten bereits vor Vollendung des 18. Lebensjahrs her­aus­ra­gen­de sport­li­che Leistungen erbracht haben. Zu den Auswahlkriterien zäh­len die Zugehörigkeit zu einem Berliner Sportverein, ein Erfolg bei Deutschen Meisterschaften oder die Teilnahme an einem inter­na­tio­na­len Wettbewerb. Sind die Voraussetzungen erfüllt, wer­den dar­aus die zwölf Monatsgewinner ermit­telt, die für die Wahl zum Nachwuchssportler des Jahres auto­ma­tisch nomi­niert sind. Die Sieger wer­den dann durch eine Online-Wahl und durch die Stimmen einer vier­köp­fi­gen Expertenjury ermit­telt. In der Jury saßen in die­sem Jahr wie­der Dr. Harry Bähr (Leiter Olympiastützpunkt Berlin), Dr. Thomas Poller (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Bereich Schulsport und Bewegungserziehung), Frank Schlizio (Abteilungsleiter Leistungssport beim Landessportbund Berlin) und Martin Seeber (Geschäftsführer TOP Sportmarketing Berlin). Beide Abstimmungsergebnisse (Online und Jury) wer­den in der Endabrechnung zu je 50 Prozent gewichtet.
„Eliteschüler des Sports": Patrick Kreisel, Frederik Johne und Olaf Roggensack
Neben den Nachwuchssportlern des Jahres jubel­ten am Montagabend im Bluemax Theater auch drei Schüler der Berliner Eliteschulen des Sports. Sie wur­den in der Kategorie „Eliteschüler des Sports" aus­ge­zeich­net. Neben sport­li­chen wer­den bei die­sem Preis auch schu­li­sche Leistungen ein­be­zo­gen. Für das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) wur­de Wasserspringer Patrick Kreisel geehrt, der bei den Junioren-Europameisterschaften in Rijeka/Kroatien drei­mal Gold gewann und bei den Junioren-WM in Kasan/Russland mit sei­nem Berliner Partner Lou Massenberg eben­falls Gold (3m-Synchron) hol­te. Für die Flatow-Schule nahm Ruderer Frederik Johne den Preis ent­ge­gen. Frederik Johne wur­de 2016 im Achter Junioren-Europameister in Trakai/Litauen und Junioren-Weltmeister in Rotterdam. Für die Sportschule im Olympiapark (Poelchau-Schule) wur­de mit Olaf Roggensack ein wei­te­rer Ruderer aus­ge­zeich­net. Der Vierer des Junioren-Welt- und Europameisters von 2015 hat­te vor und wäh­rend der U23-WM mit gesund­heit­li­chen Probleme zu kämp­fen und wur­de Fünfter.
Sonderpreis „Berliner Schulsport" für Carl-von-Linné-Schule
Den zum zwei­ten Mal ver­lie­he­nen Sonderpreis „Berliner Schulsport" erhielt dies­mal die Carl-von-Linné-Schule aus Lichtenberg, die 2016 bun­des­weit zu den erfolg­reichs­ten Schulen bei „Jugend trai­niert für Paralympics" gehör­te. Im April konn­te sich das Tischtennis-Team der Schule im Bundesfinale gegen eine Schülermannschaft aus Göttingen durch­set­zen. Im September hol­te sich auch das Schwimmteam der Schule vor Mannschaften aus Schwerin und Potsdam Platz eins beim Bundeswettbewerb „Jugend trai­niert für Paralympics". Die Schwimmförderung ist der Schule ein gro­ßes Anliegen: Seit neun Jahren orga­ni­siert sie den Carl-von-Linné-Cup für Schülerinnen und Schüler mit Behinderung aus dem gesamten
Bundesgebiet. Zudem bie­tet sie in Kooperation mit dem Berliner Schwimmteam (Paralympisches Trainingszentrum Berlin) in den Klassenstufen 3 bis 7 je eine Schwimmerklasse als Profilierung im Fach Sport an.
Die Gewinner des Abends wur­den u.a. von der Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, Sandra Scheeres, und dem Präsidenten des Landessportbundes Berlin, Klaus Böger, ausgezeichnet.
„Wir ermu­ti­gen sie, auf die­sem Weg weiterzugehen"
LSB-Präsident Klaus Böger: „Mit der heu­ti­gen Ehrungsveranstaltung unter­strei­chen wir, dass die Förderung des Nachwuchssports eines der wich­tigs­ten Anliegen des Landessportbundes Berlin ist. Wir zeich­nen Athletinnen und Athleten aus, die Vorbilder sind, weil sie für ihre Erfolge hart trai­niert haben. Wir ermu­ti­gen sie, auf die­sem Weg wei­ter­zu­ge­hen. Mit der Preisverleihung möch­ten wir zugleich auch deut­lich machen, wo Grundlagen und Rahmenbedingungen für die Erfolge geschaf­fen wer­den: in den Schulen, die Sportunterricht nicht als fünf­tes Rad am Wagen behan­deln, und in den Eliteschulen, die sport­li­che Karriere und schu­li­sche Ausbildung zugleich ermög­li­chen. Für die Sponsoren des heu­ti­gen Abends und der Aktion ‚Nachwuchssportler des Jahres‘ gibt es heu­te kei­nen Extra-Preis - ihnen gebührt aber eben­so viel Anerkennung und gro­ßer Dank."
Die vom Landessportbund Berlin, Olympiastützpunkt Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie initi­ier­te Wahl der Talente des Spitzensports sowie die heu­ti­ge Auszeichnungsveranstaltung wer­den ermög­licht durch die Berliner Sparkasse und die Berliner Stadtreinigung (BSR).