Berlins Nachwuchssportler des Jahres 2017

Mittwoch, 24. Januar 2018


Bei der Wahl der Berliner Nachwuchssportler des Jahres ste­hen auch dies­mal wie­der drei Talente auf dem Treppchen, deren Element das Wasser ist: Ruderer Moritz Wolff, Segler
Nico Naujock und die para­lym­pi­sche Schwimmerin Marlene Endrolath wur­den im Bluemax Theater am Potsdamer Platz für ihre groß­ar­ti­gen Leistungen 2017 aus­ge­zeich­net. Möglich gemacht wird das ehr­gei­zi­ge Berliner Nachwuchsprojekt durch die Unterstützung zahl­rei­cher Partner und Förderer – allen vor­an der Berliner Sparkasse und der AOK Nordost. Geehrt wur­den zudem die Berliner Eliteschüler des Sports 2017: Lou Massenberg (Wasserspringen), Paul Anton Dösch (Hockey) sowie ein zwei­tes Mal an die­sem Abend Nico Naujock. Der Berliner Schulsportpreis wur­de dies­mal der Schule am Falkplatz ver­lie­hen, deren Fußballerinnen sich im DFB-Schul-Cup Silber erspielten.

Ihm kann aktu­ell kei­ner das Wasser rei­chen: Moritz Wolff ist Berlins Nachwuchssportler des Jahres 2017. Der mitt­ler­wei­le 18-Jährige vom Berliner Ruder-Club hat im Jahr 2017 mit starken
Leistungen ein­mal mehr unter Beweis gestellt, dass er zurecht als eine der größ­ten deut­schen Ruderhoffnungen gilt. Im Mai gelang ihm bei der U19-EM in Krefeld der Titelgewinn im Einer, im
Sommer hol­te er bei der WM in Litauen die Silbermedaille. Dabei ist sein sport­li­cher Werdegang alles ande­re als gewöhn­lich: Mit fünf Jahren begann Moritz Wolff mit dem Fußballspielen,
träum­te lan­ge von einer Profikarriere. Erst Ende 2013 kam er über sei­nen ehe­ma­li­gen Hort-Erzieher zum Rudern. Der Wechsel erwies sich als Volltreffer: Das Multitalent fei­er­te schnell ers­te Erfolge und träumt nun davon, sich wie sein Vorbild Karl Schulze auch im Erwachsenenbereich in der Weltspitze zu etablieren.

Auch der Zweitplatzierte ist ganz auf dem Wasser zuhau­se. Nachwuchs-Segler Nico Naujock vom Wassersportverein 1921 ist nach einem erfolg­rei­chen Jahr 2017 auf dem bes­ten Weg, sich
sei­nen Olympiatraum zu erfül­len. Im Juli gewann der 16-jährige Deutsche Meister bei der U17-Europameisterschaft im pol­ni­schen Gdynia trotz schwie­ri­ger Windbedingungen Gold im Laser
Radial, bei der U17-WM in Medemblik in den Niederlanden folg­te ein star­ker drit­ter Platz.

Dass die Drittplatzierte Marlene Endrolath zu einem der größ­ten Talente im para­lym­pi­schen Schwimmen gehört, dar­an gibt es spä­tes­tens seit den European Para Youth Games 2017 kei­nen Zweifel mehr: Mit fünf Goldmedaillen war die 16-Jährige die gro­ße Gewinnerin in Genua. Über 100 Meter gewann sie in allen vier Schwimmstilen (Brust, Rücken, Schmetterling und Kraul), eben­so über 200 Meter Lagen. Hinzu kam Platz zwei über 400 Meter Freistil. Erst im Sommer 2017 ist Marlene Endrolath nach ihrer Aufnahme in den Bundeskader wegen bes­se­rer Trainingsbedingungen aus Göppingen nach Berlin gezo­gen, wo sie seit­dem mit dem Berliner Schwimmteam trai­niert. In der Sportmetropole will sie sich ihren gro­ßen Traum erfül­len: die Qualifikation für die Paralympics 2020 in Tokio.

So wer­den Berlins Nachwuchssportler des Jahres gewählt Für eine Nominierung ist es wich­tig, dass die Athleten bereits vor Vollendung des 18. Lebensjahrs her­aus­ra­gen­de sport­li­che Leistungen erbracht haben. Zu den Auswahlkriterien zäh­len die Zugehörigkeit zu einem Berliner Sportverein, ein Erfolg bei Deutschen Meisterschaften oder die Teilnahme an einem inter­na­tio­na­len Wettbewerb. Sind die Voraussetzungen erfüllt, wer­den dar­aus die zwölf Monatsgewinner ermit­telt, die für die Wahl zum Nachwuchssportler des Jahres auto­ma­tisch nomi­niert sind. Die Sieger wer­den dann durch eine Online-Wahl und durch die Stimmen einer vier­köp­fi­gen Expertenjury ermit­telt. In der Jury saßen in die­sem Jahr wie­der Dr. Harry Bähr (Leiter Olympiastützpunkt Berlin), Dr. Thomas Poller (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Bereich Schulsport und Bewegungserziehung), Frank Schlizio (Abteilungsleiter Leistungssport beim Landessportbund
Berlin) und Martin Seeber (Geschäftsführer TOP Sportmarketing Berlin). Beide Abstimmungsergebnisse (Online und Jury) wer­den in der Endabrechnung zu je 50 Prozent gewichtet.

Nicht nur die Nachwuchssportler des Jahres, auch drei Schüler der Berliner Eliteschulen des Sports hat­ten am Montagabend im Bluemax Theater Grund zum Jubeln. Sie wur­den in der Kategorie „Eliteschüler des Sports“ geehrt. Bei die­sem Preis, der von der Berliner Sparkasse geför­dert wird, wer­den neben sport­li­chen auch schu­li­sche Leistungen berück­sich­tigt. Für das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) wur­de Wasserspringer Lou Massenberg aus­ge­zeich­net. Er wur­de in Aachen Deutscher Juniorenmeister vom Drei-Meter-Brett und sicher­te sich im Mixed-Synchronspringen (mit Tina Punzel) erst Bronze bei der EM in Kiew und anschlie­ßend Platz vier bei der Schwimm-WM in Budapest. Doppelt freu­en konn­te sich Segler Nico Naujock, der den Preis für die Flatow-Oberschule ent­ge­gen­nahm. Für die Sportschule im Olympiapark (Poelchau-Schule) wur­de Hockey-Talent Paul Anton Dösch geehrt, der mit dem U21-Team bei der Junioren-EM in Valencia Bronze hol­te und mit sei­nem Verein TC Blau-Weiss die Deutsche U19-Meisterschaft gewann.

Sonderpreis „Berliner Schulsport“ für Schule am Falkplatz Zum drit­ten Mal ver­lie­hen wur­de der Sonderpreis „Berliner Schulsport“, der dies­mal an die Schule am Falkplatz ging. Deren Fußballmädchen und amtie­ren­den Berliner Schulmeisterinnen gelang 2017 die Sensation: Als ers­te Berliner Schulmannschaft über­haupt setz­ten sie sich beim DFB-Schul-Cup-Finale (JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA – Fußball WK IV) gleich bei ihrer ers­ten Teilnahme am Bundesfinale gegen diver­se Eliteschulen des Fußballs aus den ver­schie­de­nen Bundesländern durch – und spiel­ten sich furi­os bis auf Platz zwei. Erst im Finale unter­la­gen sie der Eliteschule des Fußballs aus Frankfurt am Main, einem Leistungszentrum des DFB.