Pauline Jagsch war aus Berliner Sicht die überragende Athletin bei den Europameisterschaften im Kanu-Rennsport in Račice. Sie gewann gleich zwei Medaillen – Silber im Zweier-Kajak (K2) und Bronze im Vierer-Kajak (K4) – und das trotz gesundheitlicher Probleme im Vorfeld.
Im K4 musste das deutsche Team nach dem Ausfall von Jule Hake kurzfristig umgebaut werden. Gemeinsam mit Paulina Paszek, Hannah Spielhagen und der eingesprungenen Katharina Diederichs holte Pauline Jagsch in einem dramatischen Finale Bronze – ein beachtlicher Erfolg angesichts der kaum vorhandenen gemeinsamen Vorbereitung.
Noch überraschender kam Silber im K2: Erst einen Tag vor dem Wettkampf erhielt Pauline Jagsch grünes Licht von den Teamärzten. Gemeinsam mit Paulina Paszek kämpfte sie sich gegen die europäische Konkurrenz auf Platz zwei. Der Bundestrainer lobte ihre Leistung als „Willensleistung und sportliche Reife“.
Conrad Scheibner trat nach der krankheitsbedingten Absage seines Zweierpartners Nico Pickert allein im C1 an. Im C1 500m erreichte er Rang 7 und im C1 5.000m Rang 6. Zwar blieb er ohne Medaille, doch war es eine solide Leistung, die als Grundlage für die WM-Vorbereitung dienen soll.
Felicia Laberer trat in Račice in der Disziplin KL3 200m an. Die Paralympics-Bronzemedaillengewinnerin blieb hinter den Erwartungen und verpasste mit Platz 6 die Medaillenränge. Die Zeit bis zur WM Ende Juli kann sie nun nutzen, um dort in gewohnter Stärke wieder anzugreifen.