Deutscher Pass ist da! Paarlauf-Europameister Hase/Volodin können bei den Olympischen Winterspielen für Deutschland starten

10. September 2025 | Allgemein

Bis zu 18 Berliner Sportlerinnen und Sportler fahren zu den Olympischen Winterspielen 2026 // Wird Leopold Reimann erster Berliner bei Winter-Paralympics? // Annika Zillekens, Theo Reinhardt und weitere Olympioniken wurden offiziell verabschiedet

Genau 150 Tage vor Beginn der Olympischen Winterspiele von Mailand (6. bis 22. Februar 2026) drehte sich beim traditionellen Olympic Barbecue des Olympiastützpunkts Berlin am 9. September 2025 einmal mehr alles um den olympischen und paralympischen Sport.

250 geladene Gäste informierten sich in der Repräsentanz der Berliner Sparkasse am Wannsee über den aktuellen Stand der Berliner Olympiabewerbung Berlin+, lernten das aktuelle TEAM BERLIN für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele kennen und verabschiedeten verdiente Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmer wie Claudia Pechstein (Eisschnelllauf), Annika Zillekens (Moderner Fünfkampf) und Theo Reinhardt (Radsport). Für die schönste Naschricht des Abends sorgte das Eislauf-Paar Minerva Fabienne Hase und Nikita Volodin. Die Berliner Europameister und Vizeweltmeister gaben unter großem Applaus bekannt, dass nach erfolgreicher Einbürgerung von Nikita Volodin der Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Mailand wahr werden kann!

Berliner Sparkasse präsentiert Perspektivteam

Im Namen der Berliner Sparkasse begrüßte Vorständin Nancy Plaßmann gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden des Olympiastützpunktes, Karsten Finger, die Gäste und stellte das Sparkassen-Perspektivteam vor. Seit 2024 fördert die Berliner Sparkasse Berliner Nachwuchstalente finanziell. In diesem Jahr gehören Florence Ulrich Adcocks (Skateboard), Sofie Adeberg (Eisschnelllauf), Johanna Döhler (Para Schwimmen), Julius Geisen (Kanu), Charlotte Kast (Para Schwimmen), Nova Kienast (Leichtathletik), Kiara Klug (Gewichtheben) und Finn-Jonah Neuwirth (Schwimmen) zum Team.

Der Traum von Olympischen und Paralympischen Spielen in Berlin geht weiter

Ob eine, einer oder mehrere dieser Sportlerinnen und Sportler einmal bei Olympischen und Paralympischen Spielen in Berlin starten? Um die Berliner Bewerbung Berlin+ und die Volksinitiative „Wir für die Spiele“ ging es im anschließenden Talk mit Berlins Sportsstaatssekretärin Franziska Becker, LSB-Präsident Thomas Härtel, Kanutin Pauline Jagsch (Silber 2024 in Paris) und Radsportler Robert Förstemann (Bronze 2012 in London und Para-Bronze 2024 in Paris).

Sportstaatssekretärin Franziska Becker: „Mit BERLIN+ haben wir gemeinsam mit unseren Partnern ein sehr überzeugendes und nachhaltiges Konzept auf den Tisch gelegt. An der starken Berliner Bewerbung kommt der DOSB nicht vorbei. Mit den Olympischen und Paralympischen Sommerspielen wollen wir mittel- und langfristig die Sportinfrastruktur in unserer Stadt sowohl für den Breiten- als auch für den Spitzensport stärken und dem Sport noch mehr Bedeutung und Sichtbarkeit geben. Davon profitieren alle Berlinerinnen und Berliner.“

LSB-Präsident Thomas Härtel: „Olympische und Paralympische Spiele sind für Sportler und Sportlerinnen ein Traum. Olympionike zu werden, ist ein Höhepunkt der sportlichen Karriere. Die Sportmetropole Berlin ist für erfolgreiche Athlet*innen eine höchst attraktive Stadt mit einem hervorragenden Olympiastützpunkt. Egal, ob im Sommer oder im Winter, das Team Berlin ist ein fester und großer Bestandteil des Team D. So soll es auch in Zukunft sein. Deshalb sind wir für die Spiele in Berlin. Damit wir unseren Nachwuchs fördern, der dann, wenn die Spiele nach Berlin kommen, das Team B bildet, als Übungsleiter*in tätig oder Sportlehrer*in ist. Gebt die Spiele den Kindern. Für den Sport für alle, in ganz Berlin.“

Das ist das TEAM BERLIN MAILAND CORTINA mit aktuell 18 Mitgliedern

Sicher ist, dass die nächsten Olympischen und Paralympischen Winterspiele in exakt 150 Tagen in Mailand und Cortina d’Ampezzo beginnen. Und ziemlich sicher werden auch Berliner Sportlerinnen und Sportler in das deutsche Olympiaaufgebot berufen. Dem TEAM BERLIN MAILAND CORTINA gehören aktuell 18 Kandidatinnen und Kandidaten aus vier Wintersportarten (olympisch: drei, paralympisch: eine) an. Die Aufnahme in das Team basiert auf aktuellen Leistungen bei Welt- und Europameisterschaften sowie auf Einschätzungen des jeweiligen Bundessportverbands.

Dem TEAM BERLIN MAILAND CORTINA gehören an: Minerva Fabienne Hase und Nikita Volodin, Annika Hocke und Robert Kunkel (Eiskunstlauf); Laura Kluge, Franziska Feldmeier (Eishockey Frauen); Jonas Müller, Kai Wissmann, Korbinian Geibel, Frederik Tiffels (Eishockey Männer); Josephine Schlörb, Lea Sophie Scholz, Josie Hofmann, Maira Jasch, Anna Ostlender, Michelle Uhrig, Tom Rudolph (Eisschnelllauf); Leopold Reimann (Para-Eishockey).

Eiskunstlaufpaar Hase/Volodin kann sich jetzt ganz aufs Training fokussieren

Minerva Fabienne Hase und Nikita Volodin, die Berliner Europa- und Vizeweltmeister im Paarlauf, können ihren Start in Mailand sehr sicher planen. Dank der bei den Weltmeisterschaften gesicherten zwei Quotenplätzen im Paarlauf und der am 21. August 2025 vollzogenen Einbürgerung des gebürtigen Russen Volodin. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist Voraussetzung für eine Nominierung und Startberechtigung des Paares bei den Olympischen Winterspielen.

Nikita Volodin: „Wenn Minerva und ich über uns sprechen, dann ist es für uns beide vor allem die Chance, Deutschland bei den kommenden Olympischen Spielen zu vertreten. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir uns auf das Training konzentrieren können. Für mich war es eine sehr schwierige Phase. Neben dem Training musste ich mich auf das Deutschlernen für Niveau B1 konzentrieren. Das war nicht immer einfach. Aber ich bin sehr froh, dass es am Ende geklappt hat. Für mich persönlich bedeutet es sehr viel. Ich habe nun eine zweite Heimat, als wäre ich am 21. August in Berlin geboren worden.“

Minerva Fabienne Hase: „Mit der Einbürgerungsurkunde hat Nikita auch die letzte Hürde in Hinblick auf Olympia für uns als Paar geschafft. Der Fokus kann sich nun komplett aufs Training richten und wir wissen, dass wir rein bürokratisch alles haben, was wir brauchen, um laufen zu können. Jetzt liegt es an uns, unser Potenzial zu zeigen.“

Leopold Reimann als erster Berliner bei Winter-Paralympics?

Auch für Leopold Reimann könnte der Traum von Paralympischen Spielen in Erfüllung gehen. Bei einer Nominierung für das deutsche Para-Eishockeyteam wäre der Spieler des PEC Berlin der erste Berliner Winterparalympics-Starter überhaupt! Leopold Reimann: „Als erster Berliner Para-Athlet die Chance auf eine Teilnahme an den Paralympischen Winterspielen zu haben, bedeutet mir unglaublich viel. Es wäre nicht nur die Erfüllung eines großen Traums, sondern auch ein starkes Zeichen, dass sich all die Jahre Training, Rückschläge und harte Arbeit gelohnt haben. Diesen Moment erleben zu dürfen, wäre für mich eine große Ehre und gleichzeitig eine Motivation, weiter alles für meinen Sport zu geben.“

Berliner Athletinnen und Athleten mit guter Bilanz im bisherigen Sportjahr 2025

Zu einem Olympic Barbecue gehört beim Olympiastützpunkt Berlin traditionell auch der Rückblick auf das bisherige Sportjahr. Und die Bilanz kann sich sehen lassen! Bis zum 9. September holten 37 Berliner Athletinnen und Athleten im Jahr 2025 insgesamt 13 Gold-, 26 Silber- und 23 Bronze-Medaillen bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und den Rhein-Ruhr University Games (49 Medaillen olympisch und drei paralympisch).

OSP-Leiter Dr. Harry Bähr fasst zusammen: „Nach den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris ist keine Zeit zum Luftholen, die Weichen für den neuen Olympiazyklus (und darüber hinaus) werden auch mit wichtigen sportpolitischen Entscheidungen gestellt. Die Winterspiele in Mailand/Cortina stehen vor der Tür und es ist ein gutes Zeichen, dass das Berliner Team nach der Rekordteilnehmerzahl in Paris auch in mehreren Wintersportarten gut vertreten sein wird. Gute Gründe, um auch die Olympiabewerbung Berlins als wichtigen Impuls für die Entwicklung des Berliner Sports zu verstehen.“

Annika Zillekens, Theo Reinhardt und weitere Olympioniken offiziell verabschiedet

Künftig nicht mehr auf Medaillenjagd für Deutschland und Berlin gehen sechs namhafte und sehr erfolgreiche Athletinnen und Athleten, von denen fünf beim Olympic Barbecue offiziell verabschiedet wurden.

Radstar Theo Reinhardt stieg nach drei Olympiateilnahmen und zwei WM-Titeln im Zweier-Mannschaftsfahren vom Rad. Hockey-Nationalspielerin Charlotte Stapenhorst beendete nach drei Olympiateilnahmen und Bronze bei den Olympischen Spielen von Rio 2016 ihre Karriere. Wasserspringer Lars Rüdiger, viele Jahre und unter anderem mit Olympia-Bronze 2021 gemeinsam mit Patrick Hausding erfolgreich, ist ebenso zurückgetreten wie Synchronschwimmer Frithjof Seidel, der nach zwei EM-Medaillen (Silber 2023, Gold 2024) aufhört.


Nach vier Olympia-Teilnahmen hat sich auch Annika Zillekens (Moderner Fünfkampf) vom Leistungssport verabschiedet. Sie hat in ihrer sportlichen Karriere in besonderer Weise, sportliche Spitzenleistungen, ein erfolgreiches Studium und als junge Mutter auch das Familienleben „unter einen Hut“ gebracht. Unvergessen ihr großes Pech, als sie 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio auf Goldkurs liegend das wohl störrischste Springpferd im Wettbewerb zugelost bekam – und im Kampf mit dem Pferd eine sichere Medaille verlor. Der Vorfall veränderte den Modernen Fünfkampf nachhaltig, er findet jetzt ohne Reiten statt. Annika Zillekens: „Auch wenn sich meine Karriere für mich oft unvollendet anfühlt und mir die goldene Spitze fehlt, habe ich zum richtigen Zeitpunkt entschieden zurückzutreten. Der Moderne Fünfkampf macht eine riesige Veränderung durch und ich drücke allen jungen Athleten die Daumen, dass sie viele Jahre im internationalen Sport mit dem großen Ziel Olympia erleben können. Diese Zeit und Erfahrung bleiben für ein Leben.“

Eisschnelllauf-Star Claudia Pechstein (fünf Gold-, je zwei Silber- und Bronzemedaillen bei Olympischen Winterspielen, sechs WM- und drei EM-Titel), hat ihre Karriere im März offiziell für beendet erklärt. Sie wird in Berlin in einem besonderen Rahmen verabschiedet.

Claus Frömming                                                                 
Presse & Öffentlichkeitsarbeit
TOP Sportmarketing GmbH                                  

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