Page 29 - OSP Berlin Magazin 1-2025
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OSP MAGAZIN 1/2025
gert dabei. Worauf freust du dich jetzt am meisten? Viele deutsche Eiskunstläufer*innen suchen ihren
Ich freue mich riesig, dass es keine Corona-Spiele Trainingsmittelpunkt im Ausland. Warum habt ihr
mehr sind! In Peking lief alles schief, was schief- entschieden in Berlin zu bleiben?
laufen konnte. Nolans positiver Test, Isolation, Für uns war klar, dass wir ein gutes System in
keine Zuschauer – das war mental extrem belas- Berlin gefunden haben. Die Infrastruktur passt ein-
tend. Jetzt freue ich mich auf das richtige Olympia- fach, auch mit dem OSP: medizinische Betreuung,
Flair: Publikum beim Wettkampf, andere Sportarten Physios, Athletikraum, Reha, alles ist da. Und auch
schauen, feiern mit Athleten. Und meine Familie kostentechnisch macht das Sinn. Nikita wohnt im
kann auch dabei sein – nach Mailand kann man ja Haus der Athleten, das wäre anderswo alles viel
theoretisch mit dem Auto fahren. teurer. Ohne deutsche Staatsbürgerschaft be-
kommt er weniger Unterstützung als ich.
Und das Trainerteam? Wer steht hinter dem Er-
folgs-Duo?
Wir haben in Berlin mit Herrn (Knut) Schubert einen
super Zweit-Coach gefunden. Er hat ein gutes Ge-
spür für uns und findet immer genau die richtigen
Worte. Unser Haupttrainer Dima (Salvin) kennt
uns seit vielen Jahren und kann mich ohne Worte
lesen. Das ist vor allem bei Wettkämpfen enorm
wichtig. Zusätzlich hat er ein unglaubliches tech-
nisches Know-how. Außerdem haben wir noch
Marten (Reich) unseren Athletiktrainer, der uns im
Kraftraum fit macht und Sidnei (Brandão) unseren
Ballett- und Ausdruckstrainer, der unseren Pro-
grammen den nötigen Feinschliff gibt.
Du studierst Psychologie. Gibt es schon Ideen für
die Zeit nach dem Sport?
Ich denke, ich möchte im Sportbereich bleiben und
mich vielleicht in Richtung Sportpsychologie spezi-
fizieren.
Neben dem ganzen Sport bleibt nicht viel Zeit. Was
machst du in deiner Freizeit am liebsten?
Ich bin gerne draußen, gehe spazieren und mache
dabei Kaffee-Stopps oder hole mir mein neues
Lieblingsgetränk: Iced Matcha Latte (lacht). Ich bin
ein richtiges Prenzlauer-Berg-Mädchen geworden.
Und natürlich verbringe ich gerne Zeit mit Jonas
(Mattisseck, Alba Berlin), schaue mir seine Basket-
ballspiele an oder treffe mich mit Freundinnen.
Und wie viel Zeit verbringst du mit Nikita? Gibt es
auch Training allein?
Wir trainieren vier bis sechs Stunden zusammen,
fast jeden Tag. Wir trainieren mal getrennt, wenn es
um Einzelsprünge geht, aber wir sehen uns eigent-
lich immer. Zum Glück passt es auch zwischen-
menschlich.
Interview: Shari Koch
Foto: Sven Vincke 29