Schwimm-Weltmeisterschaft in Korea

Mittwoch, 31. Juli 2019


Die 17. Weltmeisterschaft im Schwimmen fand in der Nambu University Halle in Gwangju statt. Der Deutsche Schwimmverband kehrte mit 8 Medaillen zurück, davon zwei im Schwimmen, fünf im Freiwasserschwimmen und eine im Wasserspringen. Dabei avancierten die Freiwasserschwimmer zur erfolgreichsten Nation. Berliner Athletinnen und Athleten waren im Wasserball und im Wasserspringen am Start. Hier die Ergebnisse:

Wasserball

Die deutschen Wasserballer konnten bei ihrem WM-Comeback nach sechs Jahren mehr als überzeugen und belegten am Ende Rang acht. Die Vorrunde schloss das Team um Bundestrainer Hagen Stamm als Gruppenzweiter ab und erreichte die Play-Off-Runde. Nach einem Unentschieden zu Beginn gegen Japan (9:9) und einem Sieg gegen Brasilien (15:8) endete die Vorrunde mit einer Niederlage gegen Italien mit 7:8. Aber eine Niederlage mit einem Tor reichte aus. Bundestrainer Hagen Stamm rief seinem Team in den letzten Sekunden entgegen: „Das ist die schönste Niederlage, die wir je hatten!“ Denn um Gruppenzweiter zu werden, durften sie nicht mit mehr als zwei Toren Unterschied verlieren und das schafften sie. Mit ihrem höchsten Sieg in der WM-Geschichte zogen die deutschen Wasserballer erstmals seit acht Jahren ins Viertelfinale ein. Das Team deklassierte Südafrika mit 25:5 und erreichte damit das angestrebte Ziel, zu den besten acht Nationen der Welt zu gehören. Eine denkbare knappe Niederlage gegen Titelverteidiger Kroatien mit 8:10 ließ den Traum einer Medaille platzen. Im anschließenden Platzierungsspiel gab es eine ebenso knappe Niederlage gegen Europameister Serbien mit 16:17 und dies erst im Fünfmeterschießen. Danach ließ die Kraft um Rang 7/8 spürbar nach und das Team verlor gegen Griechenland mit 6:11.

Marko Stamm war dabei der „Hero“ im deutschen Team. Im Spiel gegen Japan verletzte sich der Spieler von Spandau 04 (Außenbandriss im Sprunggelenk) und kam dennoch bei den darauffolgenden Wettkämpfen zum Einsatz. Im Spiel gegen Brasilien zeigte er eine famose Energieleistung mit insgesamt fünf Toren. Auf die Frage eines Journalisten, warum er denn mit einem Bänderriss antrat, antwortete er nur: „Wenn nicht hier bei einer WM, wann dann?“

Im 13-köpfigen Team waren die sieben Berliner Mateo Cuk, Maurice Jüngling, Ben Reibel, Lucas Gielen, Marin Restovic, Marko Stamm und Dennis Strelezkij.

Nach dem Verpassen von Olympia 2016 haben nunmehr die Männer die Chance, im März 2020 beim Olympiaqualifikationsturnier eines der insgesamt 12 Tickets zu lösen.

 

Wasserspringen

Im zehnköpfigen Team kamen allein sieben Wasserspringer aus der Sportmetropole Berlin. Die größten Hoffnungen werden auch bei Olympia 2020 auf Rekordeuropameister Patrick Hausding liegen, der seine vierten Sommerspiele angeht. Mit den Plätzen vier, gemeinsam mit Lars Rüdiger im 3m-Synchronwettbewerb (es fehlten lediglich 15 Punkte zu Bronze), fünf vom 1m-Brett und sechs vom 3m-Brett unterstrich er seine Ausnahmestellung. Insbesondere im Finale vom 3m-Brett pokerte er hoch. Wegen des bereits sicheren Olympia-Startrechts vom ganz großen Druck befreit, hatte er seinen Schwierigkeitsgrad erhöht und sprang „alles oder nichts“. Ein perfekter Sprung im sechsten und letzten Durchgang hätte ihn vielleicht noch auf den Bronzerang katapultiert. Doch er patzte und fiel vom vierten auf den sechsten Platz zurück. Der Abschlusstag der Titelkämpfe war die letzte Chance, eine Medaille für den Deutschen Schwimmverband zu gewinnen. Diese nutzten Tina Punzel und Lou Massenberg bravourös. Die amtierenden Europameister belegten Rang drei im Mixed-Wettbewerb vom 3m-Brett und mussten sich nur hauchdünn den Sprungpaaren aus Australien und Kanada geschlagen geben. Leider schafften Christina Wassen und Maria Kurjo nicht den Sprung ins Finale vom 10m-Turm und damit auch nicht die direkte Olympiaqualifikation. Christina belegte Platz 14 und Maria Platz 16. Beide qualifizierten sich damit zwar für das Halbfinale, aber mit exakt den gleichen Platzierungen war hier dann leider Endstation für sie. Maria sprang dann noch mit Lars Rüdiger im Team-Event (10m-Turm und 3-Brett). Hier erreichten beide mit 324,50 Punkten noch einen respektablen 8. Rang im nicht-olympischen Wettbewerb. Das Turmspringer-Duo Timo Barthel und Lou Massenberg sprang souverän ins Finale. Im Vorkampf erreichten sie den sechsten Platz. Durch einen Patzer im Finale landeten sie am Ende auf Platz 10. Ebenso ins Synchron-Finale vom 10m-Turm sprangen Christina Wassen und Tina Punzel mit dem 10.Platz. Dort konnten sie sich allerdings nicht mehr steigern und belegten am Ende Rang zwölf. Im Synchronspringen vom 3m-Brett verpassten Lena Hentschel und Tina Punzel nur knapp den Sprung ins Finale und schieden im Vorkampf als 13. aus. Nicht für das Finale qualifizierten sich Frithjof Seidel vom 1m-Brett und Lena Hentschel vom 3m-Brett.

Der DSV sicherten zwei von zwölf Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2020. Beim Weltcup im April gibt es die Chance, weitere Tokio-Tickets zu lösen.